Die Fließgewässer und Auen in NRW befinden sich nach den menschlichen Eingriffen der vergangenen Jahrzehnte nicht mehr in einem natürlichen oder naturnahen Zustand. Grund dafür sind Gewässerausbau, intensive Nutzung der Auen sowie häufige und intensive Unterhaltungsmaßnahmen an den Ufern. Das Gewässerauenprogramm NRW sieht vor, Flussauen und Gewässernetze als natürliche Lebensadern der Landschaft zu erhalten und zu renaturieren. Aktuelle Schutz- und Maßnahmekonzepte haben als Entwicklungsziel ein ausgewogenes Mosaik aus naturnahen und kulturell geprägten Anteilen der Auelandschaft, wobei die naturnahe Entwicklung Vorrang genießt. Voraussetzung für den Erhalt der typischen Biotope in der Aue sind naturnahe Strukturen an den Ufern, da diese Zeichen einer natürlichen Flussdynamik sind. Bei entsprechender Längsausdehnung bilden naturnahe Ufer zudem ein natürliches Biotopverbundsystem und gehören durch den kleinräumigen Wechsel verschiedener Strukturen zu den artenreichsten Standorteneiner Auenlandschaft. Nach Renaturierungsmaßnahmen wird zur regelmäßigen Effizienzkontrolle ein Verfahren benötigt, das eine praxisgerechte einfache Erfassung und eine naturschutzfachlich aussagekräftige Bewertung ermöglicht. Im Rahmen der Studie wurde ein Erfassungs- und Bewertungsverfahren für Vegetationsstrukturen an Flussufern entwickelt. Dieses ist für die Anwendung bei Effizienzkontrollen renaturierter Flussabschnitte sowie beim Ufermonitoring vorgesehen.