Mergers & Acquisitions (M&A) chinesischer Firmen in Europa sind in den letzten Jahren durch einige, teils aufsehenerregende Übernahmen verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Der rasante Anstieg von Anzahl, Volumen und Bedeutung der Zielobjekte befeuert die Diskussion über die Sichtweise auf solche AkquisAitionen. Trotz großem Interesse von Medien und Wirtschaft steht gerade die Perspektive der übernommenen Unternehmen bislang wenig im Blickpunkt der Forschung. In die anfänglich deutlich negativ geprägte öffentliche Resonanz auf chinesische Unternehmenskäufe mischen sich nunmehr auch befürwortende Stimmen. Diese vermuten teils kulturelle Einflüsse als Treiber der oft untypischen und zunehmend als vorteilhaft angesehenen Vorgehensweisen chinesischer Investoren. Die vorliegende Arbeit untersucht zunächst, wie sich der Unternehmenserfolg der akquirierten europäischen Firmen unter chinesischer Eigentümerschaft entwickelt und vergleicht die Übernahmeobjekte Chinas mit denen anderer Käuferstaaten. Anschließend wird analysiert, welche Faktoren den M&A-Erfolg grundsätzlich beeinflussen und welche Rolle kulturelle Einflüsse dabei spielen. Den Abschluss bildet die Ermittlung china-spezifischer Unterschiede in der Wirkungsweise der verschiedenen Variablen. Nach einer theoretischen Fundierung von Einflussfaktoren des chinesischen M&A-Erfolgs in Europa werden 355 Übernahmen von Zielobjekten in der EU durch Käufer aus China und aus fünf Vergleichsländern analysiert. Die Ergebnisse zum finanziellen Erfolg der erworbenen Firmen sind teils überraschend und liefern Ansatzpunkte für eine Neueinordnung der öffentlichen Wahrnehmung Chinas als Akquisiteur. Diese ist besonders dann relevant, sollte sich die chinesische M&A- Aktivität in Europa in der momentanen Intensität fortsetzen.
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