Bestseller sind nicht nur eine ökonomische Größe, sondern auch ein Kulturphänomen, das soziologische und psychologische Aussagen ermöglicht. Die Bedeutungsdimension des Bestsellers geht damit weit über die eines einfachen 'Massenartikels' ohne literarische Ansprüche hinaus und verweist auf seine diskursbildende Funktion in einer medialisierten Öffentlichkeit. Diese Arbeit widmet sich dem literatursoziologischen Aspekt des Bestsellerphänomens und untersucht ihn anhand der belletristischen Jahresbestseller und -listen zwischen 2002 und 2010. Im ersten Teil werden die theoretischen Voraussetzungen, die bisherigen Forschungsansätze und die Begrifflichkeiten erläutert und definiert. Der zweite Teil skizziert die Buchmarktentwicklungen der letzten Jahre sowie diejenigen Einflusskriterien, die am Erfolg eines Buches nachweisbar beteiligt sind. Der dritte Teil beinhaltet die Auswertung der wichtigsten Bestsellerlisten sowie eine nähere Betrachtung ausgewählter Bucherfolge, um zu überprüfen, wodurch sich das spezifische Interesse an den Erfolgsbüchern erklären lässt und inwieweit von dem Bestseller als Qualitätskategorie in Literaturwissenschaft und Literaturkritik gesprochen werden kann.