Die meisten kennen es nur vom Durchfahren: Erftstadt - eine vor rund 50 Jahren entstandene Kommune zwischen Köln und der Eifel. Wer vermutet schon, dass man hier 7000 Jahre Kulturgeschichte erleben kann? Keltische Gräber, römische Straßen, ein geheimnisvolles Taufbecken und das Gästehaus der Bonner Republik - all das bietet dieser vielleicht meistunterschätzte Landstrich des Rheinlands. Auf dem Gebiet der Architekturgeschichte lässt sich in Erftstadt die gesamte Bandbreite nachvollziehen - von der romanischen Dorfkirche über die prächtige Barockresidenz bis zum modernen Konzerthaus. Die Vielzahl von Burgen und Herrensitzen auf so kleinem Raum ist zudem unübertroffen. Zusammen mit Wäldern und Seen machen diese historischen Denkmäler Erftstadt zu einer Kulturlandschaft von europäischem Rang. Historiker Frank Bartsch und Architekturfotograf Florian Monheim dokumentieren dies zum ersten Mal eindrucksvoll für eine große Öffentlichkeit.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.01.2018Fixiert am Fluss
Im Umland kennt man wenigstens den Namen: Erftstadt. Doch wer weiß schon, was sich dahinter verbirgt? Bei der Gebietsreform des Jahres 1969 fanden sich jahrhundertealte Siedlungen und Ämter in neuer Verwaltungsform wieder, als eine gemeinsame Stadt: Lechenich, Friesheim, Gymnich und Liblar. Keine Gemeinde duldete den Nachbarn als Namenspatron, und so traten sie alle miteinander in die Traditionslosigkeit ein: als Erftstadt, Stadt an der Erft, rings um das Bliesheimer Kreuz, das unter Autofahrern prominenter ist als der Ort. Kurz vor dem Stadtjubiläum 2019 schien es an der Zeit, ein Familienalbum der damit verbundenen Weiler und Burgen zu erstellen, nicht zuletzt, um gegen die Traditionslosigkeit des Namens ein Potpourri aus reichlich vorfindbaren Spuren der Kulturgeschichte zu stellen. Die sind bis heute bekannt unter ihrem älteren Namen wie Kierdorf, Köttingen und Konradsheim. Hilfreich wäre eine Übersichtskarte gewesen, um Bliesheim, Borr und Scheuren den Nachbarn und erst recht Fremden näherzubringen. Denn der Stadtarchivar und der Architekturfotograf Florian Monheim haben einen Bildband zusammengetragen, der staunen macht durch seine Fülle und der Pracht des Überlieferten. Nach einer stimmungsvollen Tour d'Horizon durch die kulturelle Vielfalt dieses ländlichen Raums werden, ein wenig verbindlicher und systematischer die prägenden Landmarken in ihren Herkunftsräumen vorgestellt: Schlösser zumeist, prägende Kirchenbauten, Backstein und bäuerliches Fachwerk, um den Alteingesessenen wie den Altbürgern ihr "Erftstadt" vertrauter zu machen.
mbe
"Erftstadt - Eine reiche Kulturlandschaft vor den Toren Kölns" von Frank Bartsch (Text) und Florian Monheim (Fotografien). Greven Verlag, Köln 2017. 152 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 29,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Umland kennt man wenigstens den Namen: Erftstadt. Doch wer weiß schon, was sich dahinter verbirgt? Bei der Gebietsreform des Jahres 1969 fanden sich jahrhundertealte Siedlungen und Ämter in neuer Verwaltungsform wieder, als eine gemeinsame Stadt: Lechenich, Friesheim, Gymnich und Liblar. Keine Gemeinde duldete den Nachbarn als Namenspatron, und so traten sie alle miteinander in die Traditionslosigkeit ein: als Erftstadt, Stadt an der Erft, rings um das Bliesheimer Kreuz, das unter Autofahrern prominenter ist als der Ort. Kurz vor dem Stadtjubiläum 2019 schien es an der Zeit, ein Familienalbum der damit verbundenen Weiler und Burgen zu erstellen, nicht zuletzt, um gegen die Traditionslosigkeit des Namens ein Potpourri aus reichlich vorfindbaren Spuren der Kulturgeschichte zu stellen. Die sind bis heute bekannt unter ihrem älteren Namen wie Kierdorf, Köttingen und Konradsheim. Hilfreich wäre eine Übersichtskarte gewesen, um Bliesheim, Borr und Scheuren den Nachbarn und erst recht Fremden näherzubringen. Denn der Stadtarchivar und der Architekturfotograf Florian Monheim haben einen Bildband zusammengetragen, der staunen macht durch seine Fülle und der Pracht des Überlieferten. Nach einer stimmungsvollen Tour d'Horizon durch die kulturelle Vielfalt dieses ländlichen Raums werden, ein wenig verbindlicher und systematischer die prägenden Landmarken in ihren Herkunftsräumen vorgestellt: Schlösser zumeist, prägende Kirchenbauten, Backstein und bäuerliches Fachwerk, um den Alteingesessenen wie den Altbürgern ihr "Erftstadt" vertrauter zu machen.
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"Erftstadt - Eine reiche Kulturlandschaft vor den Toren Kölns" von Frank Bartsch (Text) und Florian Monheim (Fotografien). Greven Verlag, Köln 2017. 152 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 29,90 Euro.
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