Die Studie untersucht das gesellschaftspolitische Engagement von Christen im konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, das sich über den Zeitraum der Jahre 1980-1993 erstreckte. Dabei handelte es sich um eine von der Ökumene ausgehende kirchenreformerische und gesellschaftspolitische Initiative, die insbesondere Protestanten in den beiden deutschen Staaten zu einem verstärkten friedensethischen Einsatz in der Welt und zu bürgerschaftlichen Aktivitäten vor Ort ermutigen wollte. Die Autorin analysiert vor dem Hintergrund des seit 1990 einsetzenden Transformationsprozesses im wiedervereinigten Deutschland die hervorgetretenen kollektiven Gerechtigkeitsvorstellungen deutscher Protestanten und deren unterschiedliche Deutungen des politischen Systemwechsels.Katharina Kunter zeigt dabei auf, dass sich die Wiedervereinigung Deutschlands für die Mehrheit von ihnen zu einem positiv gedeuteten politischen Systemwechsel entwickelte - eine Minderheit deutscher Protestanten dieses Ereignis aber retrospektiv als einen zerbrochenen Traum deutete.
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