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Ergotherapie und Orthoptik sind zwei Medizinalfachberufe, die vielfältig interdisziplinär verbunden sind. An einer Schnittstelle aber sind sie besonders eng verzahnt: bei der Rehabilitation von Menschen mit Gesichtsfeldausfällen nach erworbenen Hirnschädigungen. Der "Indikationskatalog Ergotherapie" beinhaltet in der Leistungsbeschreibung die Behandlung dieser Patientengruppe, ebenso ist dieses Thema Teil der ergotherapeutischen Ausbildung.Dieses Buch richtet sich in erster Linie an ErgotherapeutInnen sowie OrthoptistInnen und weitere Berufsgruppen im interdisziplinären Team, z. B.…mehr

Produktbeschreibung
Ergotherapie und Orthoptik sind zwei Medizinalfachberufe, die vielfältig interdisziplinär verbunden sind. An einer Schnittstelle aber sind sie besonders eng verzahnt: bei der Rehabilitation von Menschen mit Gesichtsfeldausfällen nach erworbenen Hirnschädigungen. Der "Indikationskatalog Ergotherapie" beinhaltet in der Leistungsbeschreibung die Behandlung dieser Patientengruppe, ebenso ist dieses Thema Teil der ergotherapeutischen Ausbildung.Dieses Buch richtet sich in erster Linie an ErgotherapeutInnen sowie OrthoptistInnen und weitere Berufsgruppen im interdisziplinären Team, z. B. NeuropsychologInnen. Es eignet sich als Lehrbuch für die Ausbildung der ErgotherapeutInnen. Der Schwerpunkt des Buches ist die Behandlung von Patienten mit Gesichtsfeldausfällen, die in ihrer Alltagskompetenz oft erheblich beeinträchtigt sind. Am Anfang des Buches befindet sich ein ausführlicher Theorieteil, beginnend bei der Anatomie des Auges, der Physiologie des Sehens bis hin zur Beschreibung erworbener Gesichtsfeldausfälle. Die verschiedenen Arten und Ausprägungen der Gesichtsfeldausfälle werden beschrieben und die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es wird die augenärztliche und orthoptische Diagnostik und Therapie erläutert, auf die besondere Bedeutung der exakten Brillenversorgung hingewiesen sowie weitere Möglichkeiten optischer Heil- und Hilfsmittel dargestellt. Der Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit ist ebenfalls ein ausführliches Kapitel gewidmet. Ein Anamnesebogen unterstützt die Erfassung der Krankengeschichte und des aktuellen Gesundheitszustandes des einzelnen Patienten. Ein wichtiger Teil des Buchs enthält Informationen zur Beratung der Betroffenen in deren Alltag. Es werden konkrete Hinweise mit Abbildungen zur Gestaltung der Therapiesituation gegeben, um das bewusste Schauen und Suchen in Richtung des untüchtigen Sehfeldes zu trainieren. Der umfangreiche, praxisorientierte Therapieteil des Buchs enthält eine Fülle von Übungen und Materialien und liefert vielfältige Anregungen zur Durchführung der Therapie. Die Übungen können überwiegend ohne besonderen finanziellen und zeitlichen Aufwand mit Alltagsmaterialien durchgeführt werden.Die Übungen sind in folgende Bereiche aufgeteilt:Ohne Material: -Augenbewegungen ohne kompensatorische Kopfbewegungen-Blickbewegungen mit schnellen Sakkaden-Schauen und Orientieren im Freien-Schauen und Suchen in RaumdistanzMit Material im Handraum: -Bilder oder Gegenstände suchen-Mengen erfassen-Arbeiten mit Wortkarten: Wörter lesen / Buchstaben zählen / Buchstabenkombinationen finden -Räumlich-konstruktives Legen Übungsblätter: -Buchstaben oder Wörter suchen-Zahlen und Zahlenkombinationen suchen-Verschieden lange Wörter lesen-Satzteile zusammenfügen-Lückensätze ergänzen-Texte verschiedener Schwierigkeitsgrade lesenDie Vielfalt von Übungsblättern und die exakte Anleitung zum zielgerichteten Einsatz ermöglicht ein abwechslungsreiches, systematisches Arbeiten in der Therapie und zuhause. Sie können kopiert werden und stehen zusätzlich als Link zum Download zur Verfügung.
Autorenporträt
Sabine Pauli arbeitet seit vielen Jahren in ihrer ergotherapeutischen Praxis mit Patienten, die durch Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns unter Gesichtsfeldausfällen leiden. Sie hat sich in diesem Fachgebiet spezialisiert und über Jahre eine Vielzahl an Übungsmöglichkeiten erprobt, sowie eigene Therapiematerialien erstellt. Sabine Pauli ist bekannt als Autorin weitverbreiteter praxisorientierter ergotherapeutischer Fachbücher, Befundinstrumente und Therapiematerialien. Derzeit ist sie bundesweit sowie in Österreich und in der Schweiz als freie Dozentin in der Fort- und Weiterbildung von ErgotherapeutInnen tätig. Verschiedene angrenzende Berufsgruppen wie HeilpädagogInnen und ErzieherInnen profitieren ebenfalls in Seminaren von ihrem Fachwissen. Christine Paul ist seit vielen Jahren als selbständige Orthoptistin tätig. Als eine der Ersten in diesem Berufsfeld hat sie sich mit der visuellen Rehabilitation von Menschen mit erworbenen zerebralen Sehstörungen beschäftigt. Sie unterrichtet seit Jahren an Fachschulen für Ergotherapie und gibt ihr umfangreiches Wissen als Dozentin auf Kongressen auch an verschiedene Berufsgruppen weiter. Für Orthoptistinnen hat sie einen weitverbreiteten Leitfaden der Neuro-Orthoptik für Diagnostik, Therapie und visuelle Rehabilitation bei erworbenen zerebralen Sehstörungen verfasst und ist bundesweit intensiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich Neuro-Orthoptik tätig. Durch die jahrelange berufliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Autorinnen, den intensiven fachlichen Austausch, sowie die Diagnostik und Therapie bei zahlreichen gemeinsamen Patienten mit Gesichtsfeldausfällen, haben beide einen tiefen Einblick in die Arbeitsinhalte ihrer Berufsgruppen gewonnen. Mit diesem "Dialog der Therapierenden" konnte die Behandlungsqualität deutlich gesteigert und vielen, auch schwerstbetroffenen Patienten, in eindrucksvoller Weise geholfen werden. So entstand der Plan, ein gemeinsames Praxisbuch zu schreiben und damit BerufskollegInnen einen kompakten Überblick über die theoretischen Grundlagen dieses bedeutenden Arbeitsgebiets zu ermöglichen sowie eine umfassende Sammlung von zielgerichteten Übungsmöglichkeiten und Therapiematerialien an die Hand zu geben.