Erholung bei überlangen Arbeitszeiten stellt eine komplexe Herausforderung dar. Die arbeitswissenschaftliche Forschung zeigt, dass überlange Arbeitszeiten mit erhöhter Ermüdung und entsprechend hohem Erholungsbedarf einhergehen. Somit bestehen sowohl Risiken für die eigene Gesundheit als auch die Gefahr von riskantem Handeln. Als problematisch gilt, dass Ermüdung und subjektiv empfundene Müdigkeit kaum korrespondieren und es oft erhebliche Achtsamkeits-defizite gegenüber der eigenen Gesundheit als Ressource gibt. Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) setzt der Überschreitung der Normalarbeitszeit enge Grenzen. Auf der Basis europäischer Gesetzesnorm haben KrankenhausärztInnen jedoch die Möglichkeit zu optieren (Opt-out). Die Arbeitszeitregel Opt-out ermöglicht somit Dienstzeiten bis zu 58 Stunden pro Woche ohne Freizeitausgleich. Die Beachtung der objektiv erhöhten Risiken erfolgt im Rahmen der gesetzlichen Regelungen. Das Buch beschreibt die Sicht von KrankenhausärztInnen vor dem Hintergrund aktueller arbeitswissenschaftlicher Forschung. Zwischen der gesetzlichen Schutz-funktion des ArbZG, der betrieblichen Notwendigkeit und der subjektiven Sicht besteht ein erhebliches Spannungsfeld. Um eine auch vom Gesetzgeber vor-gesehene Minimierung gesundheitlicher Risiken langer Arbeitszeiten bewirken zu können, bedarf es bestimmter arbeitsorganisatorischer Voraussetzungen sowie eines aktiven und bewussten Umgangs mit den eigenen Ressourcen. Praktische Gestaltungsansätze, die die subjektive Sicht der ÄrztInnen berücksichtigen, ergänzen den Text.
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