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Ein umfassendes Konzept der Grundlegung moralischer und politischer Argumentation ist auch heute angesichts der aktuellen Spezialfragen angewandter Ethik und Rechtspolitik notwendig. Vor allem zwei Kontroversen sind es, die den Rahmen einer Begründung von Ethik und Politik abstecken: einerseits die Kontroverse zwischen einer formalen Ethik universalistischer Vernunftprinzipien und einer materialen Ethik konkreter Kriterien für den Menschen als leiblich-emotional-vernünftiges Wesen in typischen Handlungssituationen; andererseits die Kontroverse zwischen historisch-kultureller Relativität der…mehr

Produktbeschreibung
Ein umfassendes Konzept der Grundlegung moralischer und politischer Argumentation ist auch heute angesichts der aktuellen Spezialfragen angewandter Ethik und Rechtspolitik notwendig. Vor allem zwei Kontroversen sind es, die den Rahmen einer Begründung von Ethik und Politik abstecken: einerseits die Kontroverse zwischen einer formalen Ethik universalistischer Vernunftprinzipien und einer materialen Ethik konkreter Kriterien für den Menschen als leiblich-emotional-vernünftiges Wesen in typischen Handlungssituationen; andererseits die Kontroverse zwischen historisch-kultureller Relativität der Geltung moralischer Normen und deren absoluter, historisch und kulturell invarianter Geltung.

Eric Weil (1904-1977) hat der Grundlegung einer zwischen diesen Positionen vermittelnden Moral- und Politikphilosophie einen umfangreichen Teil seines philosophischen Schaffens gewidmet. Seine systematischen Werke zeugen von einer konstanten Auseinandersetzung mit den großen Klassikern der Philosophiegeschichte, insbesondere Aristoteles, Kant und Hegel. Zugleich spielen Fragen eine große Rolle, die sich aus zentralen gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts ergeben haben. Weils Konzeption praktischer Philosophie ist von großem Interesse gerade im Blick auf die gegenwärtigen Fragen nach dem Verhältnis von Moral und Politik. Sie birgt ein Potential ethischer und politikphilosophischer Reflexion, dessen sorgfältige Aneignung und Überprüfung die gegenwärtige Diskussion bereichern kann.

Trotz der systematischen Bedeutung seines Werks, das in anderen Ländern - so vor allem in Frankreich, Italien und den USA - intensive Studien ausgelöst hat, und trotz augenfälliger Anknüpfungspunkte an die großen Theoriekonzeptionen der deutschsprachigen Philosophie, ist Eric Weil in Deutschland bislang so gut wie unbeachtet geblieben. Der vorliegende Band soll einen Anstoß zur Erforschung der praktischen Philosophie Eric Weils in Deutschland geben. Er wendet sich vor allem denjenigen Teilen
Autorenporträt
Ludwig Siep, geboren 1942, studierte an den Universitäten Köln und Freiburg, Promotion 1969 und Habilitation 1976 an der Universität Freiburg. Er ist Ord. Professor an der Universität-GH-Duisburg (1979-1986) und der Universität Münster (1986-2011), Gastprofessuren in USA 1976 und 1986. Ludwig Siep war von 2001 bis 2011 Vorsitzender der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellforschung. Seit 2011 ist er Seniorprofessor am Exzellenzcluster Religion und Politik der Universität Münster. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Deutscher Idealismus, Geschichte der praktischen Philosophie, Allgemeine und angewandte Ethik (besonders Bio- und Medizinethik)