8,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 3-5 Tagen
  • Broschiertes Buch

"Das Beste ist gerade gut genug für das Publikum", schärfte Erich Pommer seinen Mitarbeitern gerne ein. Er produzierte den expressionistischen Film "Das Cabinet des Dr. Caligari". Fest verbunden ist sein Name mit der Ufa, mit Filmen von F. W. Murnau und Fritz Lang ebenso wie mit frühen Tonfilmen wie "Der blaue Engel" und "Der Kongreß tanzt". Er war ein Freund der Schauspieler, förderte Marlene Dietrich, Lilian Harvey, Maureen O'Hara und Hildegard Knef. Emil Jannings, Willy Fritsch, Hans Albers und Charles Laughton betraute er mit großen Rollen. 1889 in Hildesheim geboren, emigrierte er 1933…mehr

Produktbeschreibung
"Das Beste ist gerade gut genug für das Publikum", schärfte Erich Pommer seinen Mitarbeitern gerne ein. Er produzierte den expressionistischen Film "Das Cabinet des Dr. Caligari". Fest verbunden ist sein Name mit der Ufa, mit Filmen von F. W. Murnau und Fritz Lang ebenso wie mit frühen Tonfilmen wie "Der blaue Engel" und "Der Kongreß tanzt". Er war ein Freund der Schauspieler, förderte Marlene Dietrich, Lilian Harvey, Maureen O'Hara und Hildegard Knef. Emil Jannings, Willy Fritsch, Hans Albers und Charles Laughton betraute er mit großen Rollen. 1889 in Hildesheim geboren, emigrierte er 1933 nach Frankreich, England und schließlich in die USA. Im Nachkriegsdeutschland engagierte er sich für den Wiederaufbau der Filmindustrie und starb 1966 in Los Angeles. Pommer besaß ein unvergleichliches Gespür für Stoffe und Talente, agierte als Geschäftsmann und war doch auch Künstler. Für diese biographische Darstellung wurde erstmals die umfangreiche Korrespondenz Pommers von 1906 bis in die frühen 1950er Jahre ausgewertet. Zudem konnten bislang nicht erschlossene Akten der Ufa aus dem Historischen Archiv der Deutschen Bank herangezogen werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Jacobsen, Wolfganggeboren 1953, Leiter Forschung an der Deutschen Kinemathek. Konzipierte und betreute Retrospektiven, Ausstellungen, Lesungen, Symposien und Sonstiges. Arbeiten für Hörfunk und Fernsehen. Schreibt über Film und Literatur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung

Deutscher
Niagara
Eine kleine Studie zum großen
Filmproduzenten Erich Pommer
„Ein Volk muss wissen, wo sein Niagara liegt.“ So formulierte es programmatisch Erich Pommer, der große deutsche Produzent, der das Kino von den Zwanzigern an prägte, 1922, in einem Aufsatz in der Zeitschrift Das Tage-Buch. Es ging darum, was deutsches Kino anstreben, sich zutrauen könnte – und das war eben keineswegs der Versuch, das omnipotente Hollywoodkino nachzumachen. Ein Versuch so unsinnig wie der, den Niagara-Fall zu kopieren. Aber: „Die reine Bewunderung, die man in Paris und auch in London für das deutsche Manuskript, die deutsche Regie, das deutsche Schauspieler- und Künstlermaterial hegt, gab uns den Beweis, daß wir, wenn auch auf anderen Gebieten, ebenso Unnachahmliches, Einzigartiges, ja Unübertreffliches haben, wie Amerika in seinem Niagara-Fall.“
Es hat seinen Charme, wie hier ein Naturwunder in eins gesetzt wird mit den Produktionsverhältnissen der Kinematographie. Was Pommer selbst zu dieser Unübertrefflichkeit beitrug, skizziert Wolfgang Jacobsen in seinem kleinen Band der „Jüdischen Miniaturen“ des Hentrich & Hentrich Verlags. Ein Pommer-Porträt, in dem auch eine Figur aufscheint, die nur selten die regieautorenlastige Filmgeschichtsschreibung interessiert – der Produzent als kreatives Zentrum.
Das Handwerk hat Pommer in der Frühzeit des Kinos gelernt, in der deutschen Filiale der französischen Eclair, in der Heiratsurkunde firmiert er als „Filmfabrikbesitzer“. 1915 wurde die Decla gegründet, die Pommer nach Kriegsende kräftig expandieren ließ. Hier entstand das legendäre „Cabinet des Dr. Caligari“, hier schuf Fritz Lang seine frühen Meisterstücke „Der müde Tod“, und „Dr. Mabuse, der Spieler“. 1921 wurde die Decla von der Ufa einverleibt, Pommer wurde Leiter der Ufa-Produktionen. Sein „Niagara“ sollte der zweiteilige Nibelungen-Film werden, dann der gehypte „Metropolis“, mit dem die Ufa sich freilich übernahm und zum Sanierungsfall wurde. Pommer wechselte zur amerikanischen Konkurrenz, beim Film „Hotel Imperial“, mit Pola Negri, wurde sein Name erstmals im Vorspann genannt. „Der Produzent trat aus dem Hintergrund ins öffentliche Licht.“ Schon 1927 ging’s zurück zur Ufa, Pommer manövrierte sie durch die frühen Tonfilmturbulenzen, mit dem Supererfolg „Der blaue Engel“. 1933 entließ die Ufa ihre jüdischen Mitarbeiter, Pommer und seine Frau emigrierten in die USA, über Paris und London, dort tat er sich mit Charles Laughton zusammen, produzierte Hitchcocks „Jamaica Inn“.
Nach Kriegsende kam er zur „re-education“ zurück, um eine deutsche Filmproduktion wieder auf die Beine zu stellen, in Berlin und München. Hollywood war immer noch Niagara. Pommer gründete die deutsch-amerikanische Intercontinental, deren erster Film war „Nachts auf den Straßen“, eine Fernfahrer-Verführungs-Geschichte, der alte Hans Albers und die junge Hildegard Knef. Regie Rudolf Jugert, am Drehbuch schrieb Helmut Käutner mit. Im Vorspann wird der Film ausgewiesen als „ein Eric Pommer Film“.
FRITZ GÖTTLER
Pommer war mit seiner
Decla der Mann hinter
Caligari und Mabuse
Wolfgang Jacobsen: Erich Pommer.
Produzent zwischen Kunst, Industrie und Unterhaltung. Jüdische Miniaturen 208.
Verlag Hentrich & Hentrich, Berlin 2017.
81 Seiten, 8,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Für diese Jüdische Miniatur wurde erstmals die umfangreiche Korrespondenz Pommers von 1906 bis in die frühen 1950er Jahre ausgewertet. Außerdem konnten bislang nicht erschlossene Akten der Ufa aus dem Historischen Archiv der Deutschen Bank herangezogen werden. Zwei Quellen, die es ermöglichten, der Darstellung von Leben und Werk Erich Pommers neue und wesentliche Facetten hinzuzufügen." FilmBizNews, August 2017 "Im Ufa-Jubiläumsjahr ist ein Buch über Erich Pommer von Wolfgang Jacobsen erschienen, das knapp, aber gründlich Leben und Karriere des bekanntesten und erfolgreichsten Ufa-Produzenten beschreibt. [...] Sehr anschaulich schildert Jacobsen die 20er Jahre, in denen Pommer seine größten Erfolge, aber auch ein Desaster erlebte." epd Film, 3/2018