Die Physikochemikerin Erika Cremer, deren Name untrennbar mit der Entwicklung der Gaschromatographie verbunden ist, zählt zu den bedeutendsten Forscherpersönlichkeiten der Universität Innsbruck. Obschon in einem privilegierten persönlichen und wissenschaftlichen Umfeld herangewachsen, hat Erika Cremer als Frau viele diskriminierende Barrieren überwinden müssen, ehe sie sich in der akademischen Konkurrenzgesellschaft durchsetzen hatte können. In ihrer eher unpolitischen, stets auf sich selbst hin konzentrierten und reduzierten bürgerlichen Position wurde sie doch mit den politischen Entwicklungen dieses Jahrhunderts direkt konfrontiert. Gerade dieses Spannungsfeld, in dem ihre ausdauernde und erfolgreiche Orientierung nach exakter naturwissenschaftlicher Erkenntnis sichtbar bleibt, macht den besonderen Reiz ihrer Lebensgeschichte aus.