Ziel dieses Beitrags ist es, über die Verwendung der Erinnerung in der Geschichte nachzudenken, insbesondere über die Erinnerung an den nationalsozialistischen Völkermord, den Holocaust. Diese Überlegungen erfolgen auf der Suche nach theoretischen und methodischen Leitlinien, die den Umgang mit der Erinnerung bei der Untersuchung des nationalsozialistischen Völkermords in der Geschichte erleichtern sollen. Der erste Teil befasst sich mit der "Repräsentation" des nationalsozialistischen Völkermords und den Problemen, die unterschiedliche Vorstellungen von "Repräsentation" für die Untersuchung dieses Ereignisses mit sich bringen; der zweite Teil der Arbeit untersucht die Verwendung dieses Gedächtnisses im Hinblick auf die Konstruktion der Geschichte des nationalsozialistischen Völkermords und seine Verwendung zur politischen Rechtfertigung; der dritte Teil reflektiert über die Herausforderungen, die ein Ansatz des testimonialen Gedächtnisses für Historiker, die den nationalsozialistischen Völkermord untersuchen, mit sich bringt. Diese Überlegungen tragen der Tatsache Rechnung, dass der Holocaust ein traumatisches Ereignis ist, das für den Westen im Allgemeinen und folglich auch für die Geschichtswissenschaft Fragen aufwirft.