Die Geschichte der Stadt Czernowitz und ihrer Menschen ist die Geschichte einer einzigartigen Kulturmetropole, die zum Symbol für das lange Zeit friedliche Zusammenleben von Ukrainern, Rumänen, Polen, Ruthenen, Juden und Deutschen wurde, ehe der Zweite Weltkrieg und die Verbrechen der deutschen Besatzer die kulturelle Blüte der Stadt ein für allemal zerstörten. Zvi Yavetz läßt in seinen Erinnerungen an die 1930er und 1940er Jahre in Czernowitz eine untergegangene Welt wieder lebendig werden. In bewegenden Bildern berichtet er vom jüdischen Alltag in einer Stadt, aus der so unterschiedliche Dichter und Gelehrte wie Paul Celan, Rose Ausländer, Erwin Chargaff oder Josef Schumpeter hervorgingen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sehr eingenommen zeigt sich Helmut Böttiger für Zvi Yavetz' Erinnerungen an seine Geburtsstadt Czernowitz. Besonders gefallen hat ihm der "deftige" Humor des Autors sowie der nüchterne, unsentimentale Ton, den er anschlägt, wenn er über seine Kindheit und Jugend in dieser untergegangenen Kulturmetropole berichtet, vom jüdischen Leben und von den komplizierten und oft konflikthaften Verhältnissen innerhalb der jüdischen Bevölkerung. Prägend für das Buch scheint ihm der Blick aus Israel, wohin sich Yavetz 1945 durchschlagen konnte und wo er einer der Gründungsväter der Universität in Tel Aviv wurde. Er unterstreicht, dass es bei Yavetz keinen Czernowitz-Mythos gibt, wohl aber eine "individuelle Sehnsucht nach der Kindheit".
© Perlentaucher Medien GmbH
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