»Großmama war sehr wahrheitsliebend, besah sich die Welt mit offenen Augen und äußerte ihr Urteil über ihre Angehörigen ohne jede Beschönigung. Sie war eher eine nüchterne Natur mit trockenem, altbayrischem Humor, dabei streng religiös, pflichttreu und gewissenhaft bis zur Skrupelhaftigkeit, mit besonderer Liebe ihren Kindern, Enkeln, ihrer Umgebung und ihrer bayrischen Heimat zugethan.«Mit großer Zuneigung und entwaffnender Ehrlichkeit verfasste Herzogin Amelie von Urach Erinnerungen an ihre Großmutter, Herzogin Ludovika in Bayern. Diese war Mittelpunkt einer der prominentesten Familien des 19. Jahrhunderts. Verwandtschaftlich eng verbunden mit den Herrscherhäusern Europas war es vor allem Ludovikas Tochter Elisabeth, die legendäre Kaiserin »Sisi« von Österreich-Ungarn, die die Familie in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückte.Mit den »Erinnerungen an Großmama« wurde Amelie zur Chronistin ihrer weitverzweigten Familie. Bisher war diese wichtige Quelle der Fachwelt nur als Abschrift bekannt. Wittelsbacher-Spezialist Christian Sepp ist es gelungen, die Aufzeichnungen im Original aufzuspüren, und macht sie nun erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.