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Deutungen historischer Ereignisse unterliegen vielfältigen Modifikationen, Anpassungen und Ausblendungen, die ihrerseits Ausdruck veränderter Machtverhältnisse, Wertvorstellungen oder Legitimationsbedürfnisse sind. Das östliche Mitteleuropa ist in besonderer Weise geeignet, das Neben-, Mit- und Gegeneinander verschiedener Erinnerungsgemeinschaften in den Blick zu nehmen. Die hier vorgelegten Fallstudien zur böhmischen Ländergruppe stellen verschiedene Typen konkurrierender Geschichtsentwürfe vor, die sich religiös-konfessionell, räumlich-regional oder sprachlich-ethnisch motivierten Interessen…mehr

Produktbeschreibung
Deutungen historischer Ereignisse unterliegen vielfältigen Modifikationen, Anpassungen und Ausblendungen, die ihrerseits Ausdruck veränderter Machtverhältnisse, Wertvorstellungen oder Legitimationsbedürfnisse sind. Das östliche Mitteleuropa ist in besonderer Weise geeignet, das Neben-, Mit- und Gegeneinander verschiedener Erinnerungsgemeinschaften in den Blick zu nehmen. Die hier vorgelegten Fallstudien zur böhmischen Ländergruppe stellen verschiedene Typen konkurrierender Geschichtsentwürfe vor, die sich religiös-konfessionell, räumlich-regional oder sprachlich-ethnisch motivierten Interessen verdankten. Dabei wird deutlich: Die erinnerungskulturellen Rivalitäten, die bereits in nachhussitischer Zeit einsetzten, prägten den Prozess der neuzeitlichen Staats- und Nationsbildung nachhaltig.
Autorenporträt
Joachim Bahlcke ist ordentlicher Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Stuttgart. Seine wichtigsten Veröffentlichungen gelten der Religions-, Sozial- und Verfassungsgeschichte Mittel- und Ostmitteleuropas vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.