An seinem ideographischen Zeitpanorama von kaum mehr als einem Dutzend ideologischer Typen entwickelt Musil seine konstruktive Forderung nach tabula rasa und Universalisierung der politischen Bewußtseins, das allein so 'eigenschaftsfrei' geworden, will heißen gegenüber den jeweils situativ erforderliche Eigenschaften in freier Verfügung stehend, einen Möglichkeitssinn entwickelt, der es gestattet, sich den sachlichen Gegebenheiten, Notwendigkeiten und realen Bedürfnissen des Tages adequat handelnd gegenüberzustellen. Das liest sich beinahe wie eine antizipierende, literarische Illustration von Camus' Philosophie des Absurden. Der Mythos von Sisyphos entsteht in Musils Todesjahr und in der Tat ergeben sich zwischen beiden Denkern einige Parallelen. Die weltgeschichtlich finsteren Jahre 1939-42 nehmen sich heute aus wie die Faszination des vornhemlich deutschen kollektiven unterbewußten Geschichtsbewußtseins für das Absurde, Widersinnige, Aberwitzige.