Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach Hartmut Esser verfügte die Soziologie, anders als beispielsweise Teile der Naturwissenschaften, nie über einen einheitlichen, gemeinsam akzeptierten Theoriekern. Es gab (und gibt noch) zahlreiche wissenschaftliche Kontroversen über beispielsweise das Verhältnis zwischen Theorie und wissenschaftlicher Praxis, über das Vorziehen der erklärenden oder verstehenden Methode und damit einhergehend über die Angemessenheit qualitativer und quantitativer Methoden.
Seit über 100 Jahren besonders die Debatte um zwei Haupttraditionen der Sozialwissenschaft zu einem Gebiet von Unstimmigkeiten. Diese beiden Positionen werden von Wilhelm von Wright die galileische und die aristotelische Tradition genannt. Bei dieser Kontroverse stehen sich verkürzt die erklärende Sozialwissenschaftmit einer naturwissenschaftlichen Herangehensweise und die verstehende Sozialwissenschaft mit einer philosophisch-hermeneutischen Herangehensweise gegenüber. Während die galileische Tradition nach einer kausalen, allgemeinen Gesetzen entsprechenden Erklärung des Verhaltens sucht, stellt die aristotelische Tradition die Motive des menschlichen Verhaltens in den Vordergrund.
Als Ausgangspunkt dieser Erklären - Verstehen -Debatte kann u.a. Wilhelm Diltheys Einleitung in die Geisteswissenschaft aus dem Jahr 1883 genannt werden. Daraufhin wurden die sich gerade entwickelnden Sozialwissenschaften zum Austragungsort für die Grundsatzdebatte der zwei oben genannten Denktraditionen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat die Kontroverse mehrere Phasen durchlaufen, die im Folgenden untersucht werden sollen. Dabei wird in diesem Zusammenhang auch auf einige wichtige wissenschaftliche Vertreter der jeweiligen Positionen eingegangen werden. So werden Wilhelm Diltheys und Max Webers Konzepte ebenso behandelt wie der Kritische Rationalismus . Hierbei ist vor allem das sogenannte Hempel-Oppenheim-Schema zu nennen. Außerdem wird Wilhelm von Wrights Veröffentlichung Erklären und Verstehen zur Sprache kommen. Schließlich steht gegen Ende der Untersuchung die Frage, ob mittlerweile doch, beispielsweise durch das Modell der soziologischen Erklärung , eine Art Verknüpfung von Erklären und Verstehen in den Sozialwissenschaften möglich ist.
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Seit über 100 Jahren besonders die Debatte um zwei Haupttraditionen der Sozialwissenschaft zu einem Gebiet von Unstimmigkeiten. Diese beiden Positionen werden von Wilhelm von Wright die galileische und die aristotelische Tradition genannt. Bei dieser Kontroverse stehen sich verkürzt die erklärende Sozialwissenschaftmit einer naturwissenschaftlichen Herangehensweise und die verstehende Sozialwissenschaft mit einer philosophisch-hermeneutischen Herangehensweise gegenüber. Während die galileische Tradition nach einer kausalen, allgemeinen Gesetzen entsprechenden Erklärung des Verhaltens sucht, stellt die aristotelische Tradition die Motive des menschlichen Verhaltens in den Vordergrund.
Als Ausgangspunkt dieser Erklären - Verstehen -Debatte kann u.a. Wilhelm Diltheys Einleitung in die Geisteswissenschaft aus dem Jahr 1883 genannt werden. Daraufhin wurden die sich gerade entwickelnden Sozialwissenschaften zum Austragungsort für die Grundsatzdebatte der zwei oben genannten Denktraditionen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat die Kontroverse mehrere Phasen durchlaufen, die im Folgenden untersucht werden sollen. Dabei wird in diesem Zusammenhang auch auf einige wichtige wissenschaftliche Vertreter der jeweiligen Positionen eingegangen werden. So werden Wilhelm Diltheys und Max Webers Konzepte ebenso behandelt wie der Kritische Rationalismus . Hierbei ist vor allem das sogenannte Hempel-Oppenheim-Schema zu nennen. Außerdem wird Wilhelm von Wrights Veröffentlichung Erklären und Verstehen zur Sprache kommen. Schließlich steht gegen Ende der Untersuchung die Frage, ob mittlerweile doch, beispielsweise durch das Modell der soziologischen Erklärung , eine Art Verknüpfung von Erklären und Verstehen in den Sozialwissenschaften möglich ist.
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