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Produktdetails
  • Verlag: Societäts-Verlag
  • Seitenzahl: 287
  • Deutsch
  • Abmessung: 205mm
  • Gewicht: 322g
  • ISBN-13: 9783797307972
  • ISBN-10: 3797307977
  • Artikelnr.: 10314787
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2001

Gartenkunst, Geschichte, Geschmackssachen

Der Journalist schreibt nur für den nächsten Tag. Aber eigentlich, heißt es, trage jeder die Idee für mindestens ein Buch mit sich herum. Die meisten tragen weiter. Aber manche haben es nicht bei der Idee belassen. Und so ist derzeit auch eine Reihe von Büchern im Handel, die Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verfaßt haben. Nicht wenige davon sind aus Serien entstanden, die zunächst in der Zeitung zu lesen waren; die Redaktion meinte jedoch, die oft aufwendig recherchierten Beiträge hätten eine längere Lebensdauer als einen Tag verdient. Nicht selten meinen das auch Leser, die an einem Thema besonders interessiert und des Ausschneidens vieler Folgen einer Serie überdrüssig sind. Bücher aus der Redaktion: Das sind gleichwohl mehr als nur abgedruckte Artikel - oft sind die Beiträge ausführlicher (manchmal auch kürzer), sie sind auf den neuesten Stand gebracht. Manchmal sind ganz neue Bilder dazu aufgenommen worden - im Falle der Neuauflage des Buches über die Frankfurter Hochhäuser in Farbe. Doch nicht alle Publikationen gehen auf Zeitungsveröffentlichungen zurück - das Buch über die Paulskirche zum Beispiel nicht und jenes über den Taunus auch nicht. Aber so sind die Journalisten eben: Sie können vom Schreiben nicht lassen. Und die Leser nicht vom Lesen, hoffentlich.

mak.

Der Park ist großartig, das Kurhaus ebenfalls, die Musik wunderschön. Hier könnte man leben, wenn das verdammte Roulette nicht wäre", schrieb Fjodor Dostojewski 1867 aus Bad Homburg an seine Frau. Das Roulette ist geblieben; der größte Kurpark Deutschlands, in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden, auch. Aber Hessen hat noch viel mehr Parkanlagen und Gärten: Park Wilhelmsthal in Kassel, den Schloßgarten in Weilburg, den Palmengarten in Frankfurt zum Beispiel. In diesem Buch sind sie von Redakteuren und Mitarbeitern der "Rhein-Main-Zeitung" beschrieben.

Rainer Hein (Hrsg.), Gartenkunst in Hessen. Spaziergänge durch historische Anlagen und Parks, Societäts-Verlag, Frankfurt 1998, 49,80 Mark.

Es soll ja niemand sagen, die Einheit Europas habe nur Nachteile. In Deutschland etwa hat die europäische Harmonisierung dazu geführt, daß die Standardweinflasche mit einem Fassungsvermögen von 0,7 Litern durch eine größere mit 0,75 Litern ersetzt wurde. Nur: Welcher Wein sollte drin sein? Oliver Bock gibt darauf eine Antwort. Er erläutert den Unterschied zwischen Rotwein, Roséwein und Rotling, zwischen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein und geht ausführlich auf die heilsamen Wirkungen des Weins ein. Und er schildert, wo im Rhein-Main-Gebiet und seiner Umgebung welcher Wein angebaut und ausgeschenkt wird. Im rustikalen Weinhaus "Ritter Jörg" in Sommershausen etwa werden zu Schweinshaxe und Kümmelbraten Weine der Winzergenossenschaft Nordheim serviert. Im Walderdorffer Hof in Bensheim hingegen kann man testen, inwiefern Bergsträßer Weine zu Vollwertkost passen.

Oliver Bock, Weinführer Rhein-Main. Weinkunde, Winzer und Lagen, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 39,80 Mark.

Die Metropole Frankfurt und ihr Umland - das war niemals ein Verhältnis ohne Spannungen. 1389 zum Beispiel. Immer wieder hatten sich die Frankfurter die Beutezüge der Kronberger Raubritter gefallen lassen müssen - nun zogen sie mit mehr als 1000 Mann nach Norden, um für Ruhe zu sorgen. Alles vergebens: Jämmerlich wurden die Frankfurter geschlagen, ein hohes Lösegeld mußten sie für ihre Gefangenen entrichten. Fünf Jahre zahlten sie noch ihre Schulden ab. Solche erhellenden Einblick in die Geschichte vermitteln Heike Lattka und Rainer Hein, Korrespondenten der Rhein-Main-Zeitung für den Main-Taunus-Kreis und den Hochtaunuskreis, in dem neuen Buch "Der Taunus". Sie gehen den Limes ab, sie schildern, wie Hugenotten als Glaubensflüchtlinge - Asylanten ihrer Zeit - Friedrichsdorf aufbauten, sie schildern aber auch den Taunus der Gegenwart mit seinen Kurorten, dem Main-Taunus-Zentrum und der Erdfunkstelle in Usingen. Nicht zuletzt geben die Autoren in dem reich bebilderten Buch - die Fotos machte Wolfgang Lechthaler - eine Reihe von Hinweisen auf gute Lokale und Ausflugsziele im Taunus - "das Gebirge", wie Johann Wolfgang Goethe ehrfurchtsvoll sagte.

Heike Lattka und Rainer Hein, Der Taunus. Streifzug durch das hessische Mittelgebirge. Fotos von Wolfgang Lechthaler, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2000, 68 Mark.

Was man alles nicht weiß. Daß der Bau des Eisernen Stegs 1867 über eine Art Aktiengesellschaft finanziert wurde, zum Beispiel: Ein Bauunternehmen gab Anteilsscheine aus, die mit fünf Prozent verzinst wurden - New Economy der Gründerjahre. Oder: Daß das Hochhaus der SGZ-Bank unweit der Alten Oper das erste war, bei dem sich die Architekten getraut hatten, den Dom nach Metern hinter sich zu lassen - bis dahin hatten die Profanbauten die 95 Meter des Kirchenturms respektiert. Oder: Daß es im Frankfurter Flughafen nicht weniger als 17 Restaurants sowie 26 Bars und Cafés gibt. Und 120 Läden. Und drei Hotels. Das alles läßt sich aber erfahren: Günter Mick, Ressortleiter der Rhein-Main-Zeitung, lädt in der Neuauflage seines reichhaltig bebilderten Buchs zu einem Rundgang durch die Frankfurter Geschichte und Gegenwart ein. Zudem gibt er zahlreiche Tips - wann Museen geöffnet sind, wie man an Theaterkarten kommt. Und auch: Wo man dem neuesten Frankfurter Vergnügen nachgehen kann, in den Spitzen von Hochhäusern zu essen und dabei auf die Menschen und Autos hinabzuschauen.

Günter Mick, Frankfurt am Main. Herzstück Europas. Mit Fotos von Wolfgang Lechthaler, Societäts-Verlag, Frankfurt 2000, 68 Mark.

Die Frankfurter Innenstadt ist eine Bühne, auf der immer wieder neu inszeniert wird - kaum sonst in einer deutschen Stadt wird so viel abgerissen und neu gebaut. Höher als zuvor aber wird es dabei fast immer. Den Wettlauf zu den Wolken, der immerhin die 300-Meter-Marke fast erreicht hat, haben Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" dokumentiert: von den Anfängen mit dem Gewerkschaftshochhaus und dem I.G.-Farben-Haus in den zwanziger Jahren über die "Wirtschaftswunder"-Jahre mit dem Fernmeldehochhaus und dem Bienenkorb-Haus bis in die Gegenwart mit dem Messe- und dem Commerzbank-Turm. Der Ausblick in die Zukunft am Schluß: Es wird schneller und weiter höher werden.

Hugo Müller-Vogg (Hrsg.), Hochhäuser in Frankfurt. Wettlauf zu den Wolken, mit Fotografien von Dirk Zimmer, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 68 Mark.

Ein Jubelschrei gellt durch die Paulskirche: "Meine Herren! Ich tue einen kühnen Griff, und ich sage Ihnen, wir müssen die provisorische Zentralgewalt selbst schaffen", hat Heinrich von Gagern gerade ausgerufen. Gewagte Worte. 1848, Revolution in Frankfurt, Revolution in Deutschland: Günter Mick, Ressortleiter der "Rhein-Main-Zeitung", berichtet detailliert, wie es zur Nationalversammlung kam, wie sie arbeitete, was die Abgeordneten am Feierabend machten, aber auch: was aus der Nationalversammlung wurde, was das Vermächtnis jener Zeit ist.

Günter Mick, Die Paulskirche. Streiten für Einigkeit und Recht und Freiheit, 2. Auflage, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 1997, 48 Mark.

In Frankfurt gibt es Lokale, die schließen um 22 Uhr. Es gibt aber auch welche, die öffnen dann erst. Doch wer weiß schon, wo. Und wer weiß, ob er sich da hineintrauen darf! Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" opfern sich seit Jahren für ihre Leser auf, um das Frankfurter Nachtleben zu testen. Sie wissen, wo man um 2 Uhr noch einen Kakao mit Sahne bekommt, wo sogar Gummibärchen zum Angebot zählen, wo 1000 Mixgetränke angepriesen werden und wo Ebbelwei zwischen schräger Kunst serviert wird.

Patricia Andreae (Hrsg.), Nachtlokal. 75 Ausgehtips für Frankfurt aus der F.A.Z. Rhein-Main-Zeitung. Mit Adressen für den späten Hunger, Societäts-Verlag, Frankfurt 1998, 24,80 Mark.

Die Gefahren beim Aufheben der Greser & Lenz-Karikaturen aus der "Sonntagszeitung" und aus der werktäglichen F.A.Z. liegen darin, daß man beim gleichzeitigen Lachen und Ausschneiden vielleicht aus Versehen die halbe Pointe wegschnippelt. Oder die Schnipsel beim Herumliegen Eselsohren bekommen.

Oder man sich beim Einkleben ins Fotoalbum "Uhu" ins Hemd schmiert. Und man beim Herausreiben des Fleckens mit Benzin zu nahe an eine Kerze kommt und sich verbrennt. Und die Gardine auf einmal in Flammen steht. Und das Haus lichterloh brennt. Das alles kann man aber vermeiden. In diesem Buch sind die besten Karikaturen der Jahre 1996 und 1997 versammelt.

Greser & Lenz, Rettet die Faustkeilindustrie, Verlag Antje Kunstmann, München 1998, 19,80 Mark.

Jeden Freitag lädt Elvira Klein die Leser der "Rhein-Main-Zeitung" zu einer Wanderung ein. Manchmal geht es in die Nähe, nach Lorch zum Beispiel oder Rüdesheim, manchmal auch in die Ferne, nach Bad Honnef oder Remagen. Aber immer führt Klein ihre Leser Schritt für Schritt vom Start zum Ziel: Hier dem R folgen, dort der schwarzen 7 auf weißem Grund. Aus den Wandertips ist inzwischen eine Reihe von Büchern geworden - derzeit sind sechs im Angebot, die unter anderem "rund um Frankfurt" führen, in den Taunus, den Odenwald und den Spessart. Dieser Band, "Der Ausflug am Rhein", ist der jüngste.

Elvira Klein, Der Ausflug am Rhein. Wandern - Entdecken - Feiern, Societäts-Verlag, Frankfurt 1999, 22,80 Mark.

Wo es in der Region St.-Peter-Fisch mit Rucolaschaum gibt.

Wo man für wenig Geld eine ordentliche Portion grüne Soße mit Eiern und Bratkartoffeln bekommt. Wo gedämpfte Hühnerfüße mit schwarzer Bohnensauce auf der Speisekarte stehen. Wo ein Fernsehkoch Spitzkohlsalat mit gebackenen Leberwurstravioli zubereitet. Solches und ähnliches wird in diesen zwei Büchern verraten, in denen die Lokaltips der "Sonntagszeitung" zusammengefaßt sind.

Cornelia von Wrangel und Patricia Andreae (Hrsg.), Geschmacksache. Handbuch für vergnügliches Essen. 100 Lokaltips aus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1997, 24,80 Mark und Folge 2: Frankfurt am Main 1999, 24,80 Mark.

Zu den Launen der Natur zählt, daß der Rhein zwischen Mainz und Rüdesheim nicht nach Norden, sondern nach Südwesten fließt. Das beschert den Hügeln auf der rechten Seite des Flusses eine sonnige Lage, die seit Jahrhunderten zum Weinanbau genutzt wird. Oliver Bock, Korrespondent der "Rhein-Main-Zeitung" im Rheingau-Taunus-Kreis, und der Fotograf Kurt L. Mayer stellen den Rheingau vor - mit kurzen Hinweisen auf die Geschichte, Einblicken in die Gegenwart und Tips für Wanderungen.

Oliver Bock, Kurt L. Mayer, Der Rheingau. Des Stromes goldene Mitte, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1999, 68 Mark.

Das Leben ist ja voller Tücken. "Wir haben einen Kompromiß gefunden. Kriegsspielzeug ja, aber aus umweltverträglichem Salzteig", hat das Ehekollektiv mit rot-grünen Neigungen beschlossen. "Wir überfliegen gerade ein Wohngebiet und bitten die Passagiere, sich nur noch leise zu unterhalten", spricht der Flugkapitän. Trocken ist der Humor der Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz immer. Und manchmal boshaft: "Du, Erna, horschemal", berichtet der Ehemann von der Zeitungslektüre, "in Offebach habbe se intelligentes Lebe entdeckt." Wer solches und Böseres aushält, ist ein geborener Leser für dieses Buch.

Achim Greser und Heribert Lenz, Hausschatz des Goldenen Humors, Verlag Antje Kunstmann, München 1999, 29,80 Mark.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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