In dieser Arbeit werden nun zwei erlebnispädagogische Projekte im Hinblick auf konkrete Prozesse pädagogischer Praxis untersucht. Es handelt sich um Langzeit-Segeltörns mit schwierigen, sich der Erziehung tendenziell entziehenden Jugendlichen. Die Analyse eröffnet einen tiefgehenden Einblick in die alltäglichen Handlungsvollzüge und -zwänge und deren dynamische Strukturierung auf der Basis von Macht und Kooperation. Die Rekonstruktion der Fallbeispiele soll klären, wie ein soziales System entsteht, durch welche Strukturgesetzlichkeiten das konkrete Handlungssystem bestimmt ist und wie es eine sich selbst organisierende, relativ stabile Eigen-Logik jenseits von Konzeption und individueller Intention erzeugt und reproduziert. Damit sind die Strukturprobleme pädagogischen Handelns angesprochen, die über erlebnispädagogisches Handeln hinaus auf die allgemeine Logik professionellen Handelns in pädagogischen Feldern abzielen.