Am 28. Jänner 2014 jährte sich der Geburtstag von Stella Klein-Löw zum 110. Mal. Das hat die Frauenarbeitsgemeinschaft der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung zum Anlass genommen, um dem Leben und Wirken dieser großen Lehrerin, Volksbildnerin und Politikerin, die im Jahr 1939 wegen ihrer jüdischen Herkunft vom nationalsozialistischen Regime in die Emigration gezwungen wurde, eine eigene Tagung zu widmen. Dafür war es gelungen, Referentinnen und Referenten zu finden, die in der Lage waren, die unterschiedlichen Aspekte dieses interessanten Frauenlebens zu beleuchten und die Ambitionen und Ideale dieser Frau, die manche von ihnen auch persönlich kennengelernt hatten, darzustellen. In diesem Buch liegen nun die Vorträge dieser Tagung in schriftlicher Form vor. Der Bogen reicht von der Geschichte des Kindes aus fortschrittlichem jüdischen Haus, über die politisch interessierte junge Studentin, die Gymnasiallehrerin, in deren Leben die politischen Entwicklungen der Dreißigerjahre - wie Austrofaschismus und Nationalsozialismus - so zerstörerisch eingriffen, über die Erfahrung als Dienstmädchen und Sonderschullehrerin im britischen Exil, bis zur Pädagogin, Schuldirektorin und - schließlich - Nationalratsabgeordnete und SPÖ-Schulsprecherin der Nachkriegszeit. Daneben kommt Stella Klein-Löw auch selbst zu Wort: Auszüge aus ihren schriftlichen Arbeiten, ein Hörfunkinterview, sowie eine ihrer parlamentarischen Reden ergänzen die Spurensuche, deren Ziel es ist, die Erinnerung an eine große Persönlichkeit der österreichischen Zeitgeschichte zu bewahren.