"Erlösung" - auf den ersten Blick ein altertümlicher, religiöser Begriff, der kaum in das 21. Jahrhundert zu passen scheint. Tatsächlich aber werden wir nahezu ständig "erlöst", vom erlösenden Bier nach getaner Arbeit bis hin zum erlösenden Tor in der letzten Minute der Nachspielzeit. Björn Schmid macht sich auf die Suche nach der "Erlösung" in der Literatur. Der Bogen ist weit gespannt; von Max Frisch und Bertolt Brecht bis zurück zu Hartmann von Aue im 12. Jahrhundert. Und trotz der großen Zeitspanne findet Schmid verblüffende Parallelen wie auch gravierende Unterschiede. Im Blickpunkt der Untersuchung stehen Max Frischs "Stiller", Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" und "Die Maßnahme" sowie Hartmanns von Aue "Erec" und "Iwein".