B Was bringt die Zukunft auf den Teller? S Die Ernährungstrends der Gegenwart: Genetisch veränderte Nahrungsmittel, sogenanntes Ethno-Food an allen Straßenecken, Spezial-Joghurts zur Reparatur der Darmflora und eine Lebensmittelindustrie, die auf Agrarchemie und Biotechnologie beruht. Jose Lutzenberger und Franz-Theo Gottwald bestreiten den Nutzen dieser Trends und rechnen mit global agierenden Ernährungskonzernen und der Biotechnologie ab. Sie geben viele Beispiele dafür, wie ökologische Landwirtschaft und die Rückkehr zu einheimischen Esskulturen funktionieren können. Ihre Vision vom "informierten Essen" führt zu mehr Ernährungsgerechtigkeit, Genuss, Gesundheit und nachhaltiger Entwicklung. Denn in einer Welt mit rapide steigenden Bevölkerungszahlen ist es eine der großen Herausforderungen der Zukunft, alle Menschen angemessen zu ernähren. In den Reports über die Gegenwart schreibt unter anderem die indische Preisträgerin des Alternativ-Nobelpreises Vandana Shiva über die a siatischen, von Biopiraterie bedrohten Reiskulturen, Bernward Geier, der Koordinator aller Öko-Landwirte weltweit schreibt über konventionellen und ökologischen Landbau in Europa und Mariana Ogodi, eine nigerianische Köchin, deren Vorfahren Medizinfrauen und -männer waren, über afrikanische Esskultur.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Von durchaus unterschiedlicher Qualität sind die zwölf Bände, die für den "lesenden, nachdenklichen, sich sorgenden" Expo-Besucher geschrieben sind, meint Thomas Eckardt. Es geht um die Gestaltung der Zukunft und allgemein ist man sich einig: einiges muss passieren, damit es den Menschen gut gehe auf Erden. Dabei haben dem Rezensenten, dessen Haltung zwischen Ironie und Ernst etwas schwankt, vor allem die Bände 5 (Harrison) und 7 (Lutzenberger und Gottwald) missfallen, weil es ihm da allzu esoterisch und gaia-mäßig hergeht. Dafür lobt er aber die "vier spannendsten Beiträge", nämlich die von Beck (Band 2), Brundtland (Band 9), Galtung (Band 12) und Rötzer (Band 6). Allen vieren widmet er kurze Zusammenfassungen ihrer Argumentation für "nachhaltige Entwicklung", die Offenhaltung des Internets, Vorschläge zur Weltregierung und den "neuen Universalismus" der Chancengleichheit. "Sympathisch ausgestattet" sind die Bände mit vielen Fotos und Tabellen und geben, "vorausgesetzt wir unternehmen endlich was Gescheites", durchaus "Grund zur Hoffnung" für die nächste Generation.
© Perlentaucher Medien GmbH
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