Bei der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Ernährung und Verhalten ging es uns vor allem darum, zu ergründen, warum Diäten häufig zu Freßattacken führen. Dabei gelang es 1995, ein vollkomen neues Regelsystem des zentralen Nervensystems zu entdecken - das Endorphin-Bilanz-System. Dieses System steht in der Hirarchie an oberster Stelle noch weit vor den hormonellen Regelsystemen, die wir bisher kennen. Wegen seiner außerordentlich hohen Priorität hat es auch fast auf jede Form von Krankheit und verändertem Verhalten einen spürbaren Einfuß. Sehr häufig ist gerade eine gestörte Endorphin-Bilanz die Ursache für krankhafte Erscheinungen und bisher nicht erklärbare Phänomene im Verhalten. Durch das Endorphin-Bilanz-Modell (synonym auch Reizleistungsmodell genannt) wird es möglich, viele Vorgänge in der Medizin in einem ganz anderem Zusammenhang zu sehen. Die Medizin, die bisher immer eine Sonderstellung unter den Wissenschaften beansprucht hat, ordnet sich wieder brav in den Rahmen der Naturwissenschaften ein. Das Reizleistungsmodell verbindet die in unserem abendländischen Kulturkreis bisher getrennten Spären der körperlichen und geistigen Ebene.
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