Seit mehreren Jahrzehnten besteht das Hauptanliegen der Ernährungswissenschaftler darin, den wachsenden Nährstoffbedarf von Geflügel und Schweinen zu decken, der sich aus den großen Fortschritten der Genetik ergibt. Parallel zur Deckung des Nährstoffbedarfs für Höchstleistungen ist in jüngerer Zeit das Interesse an der Veränderung der quantitativen und qualitativen Zusammensetzung von Schlachtkörpern durch die Ernährung gestiegen. Bei Geflügel sind etwa 80 bis 85 % der Leistungssteigerung auf genetische Verbesserungen zurückzuführen, so dass die neuen kommerziellen Stämme Muskeln mit doppelt so vielen Muskelfasern und einem größeren Durchmesser als die traditionellen Stämme aufweisen. All diese genetischen Fortschritte bei der Leistung von Hühnern haben jedoch einen negativen Nebeneffekt, nämlich das Auftreten von Stoffwechselkrankheiten, insbesondere im Zusammenhang mit der Brustmuskulatur, wie z.B. holzige Brüste und PSE-Fleisch. Andererseits ist einer der faszinierendsten Aspekte des Schweinefleischs, dass es ernährungsphysiologisch angereichert werden kann. Deshalb behandelt dieses Buch auch die Frage, wie man den Ernährungsbedarf des Menschen durch das Ernährungsmanagement von Schweinen decken kann.