Aus historischer Perspektive wird die interdisziplinäre und hochaktuelle Thematik der Ernährung aufgerollt. Die Geburt der Konsumgesellschaft, in der Europa heute lebt, lässt sich für die Schweiz auf die ersten Jahre der Nachkriegszeit datieren. Kühlschränke, Staubsauger und Waschmaschinen kommen auf und erste städtische Selbstbedienungsläden werden eröffnet, in denen bald auch neue Lebensmittel aus Import und industrieller Produktion erhältlich sind. Doch wie verändern die neuen Konsummöglichkeiten den Alltag der unteren Bevölkerungsschichten? In welchen Bereichen gewinnt der neue Konsumhunger überhand, wo hingegen kann sich die Sparsamkeitsmentalität der Kriegsjahre aufrechterhalten? Neben einer breiten und detaillierten Auswertung der Daten des Bundesamtes für Statistik und des Schweizerischen Beobachters ergänzen eigene Erhebungen mit über hundert Zeitzeugen aus der Deutschschweiz die Quellenlage. Dank dieser neugewonnenen Daten ergeben sich wertvolle Hinweise über bisher nicht erforschte Aspekte wie die Differenzen zwischen Schichten, Regionen, Altersgruppen und Geschlechtern. Die Studie leistet einen innovativen und wichtigen Beitrag zur Ernährungs- und Konsumgeschichte.