Ihre Kindheit und Jugend war geprägt von den strengen Moralvorstellungen und der allgegenwärtigen Kontrolle einer katholischen geistlichen Gemeinschaft, zu der ihre Eltern gehörten.Zwanzig Jahre später verbringen die Brüder Daniel und Rudger mit ihren Familien einen gemeinsamen Urlaub. Der Tod ihres Vaters und das unerwartete Eintreffen ihres Onkels Joachim bringen das fragile Gleichgewicht ihrer Beziehung ins Wanken. Alte Konflikte, Spannungen und persönliche Verletzungen brechen auf. Unausweichlich werden ungeklärte Fragen der Vergangenheit, die Auseinandersetzung über Lebensentscheidungen, persönliche Schuld und Verantwortung.Die katholischen geistlichen Gemeinschaften bzw. Erneuerungsbewegungen haben in den vergangenen Jahrzehnten innerkirchlich, oft durch geschicktes Auftreten gegenüber dem Klerus, einen immer größeren Einfluss gewonnen. Sie werden von Seiten der kirchlichen Hierarchie weithin unterstützt.Nach außen hin erscheinen diese Gemeinschaften in der Regel sehr lebendig. Nach innen hin sind sie vielfach geprägt von Moralismus, theologischer Enge, einem ideologisch abgeschlossenen Weltbild, sozialer Kontrolle und Machtmissbrauch von Seiten der Verantwortlichen. Besonders schwerwiegend sind die negativen Auswirkungen dieser Gemeinschaften auf Jugendliche, deren Eltern Mitglieder einer solchen Gemeinschaft sind.