Inspiriert von der Figur des amerikanischen Kriegsberichterstatters Ernie Pyle schufen Oesterheld und Pratt 1957 in Argentinien die Figur des Ernie Pike: ein Journalist, an die Schrecken des Schlachtfelds gewöhnt, aber entschlossen, seine Menschlichkeit zu verteidigen und zu bewahren. In seinen Händen hält er keine Waffe, sondern ein Notizbuch, in dem er Geschichten und Zeugnisse aus den Schützengräben der halben Welt sammelt. Verrat, Mut, Flucht oder Heldentum, nichts entgeht dem scharfen Blick dieses Zeitzeugen des Krieges. Diese Ausgabe enthält nicht nur alle Ernie-Pike-Geschichten von Oesterheld und Pratt, sondern auch weitere Kurzgeschichten aus der Zusammenarbeit der beiden Autoren. Darunter auch zehn außerhalb Argentiniens noch nie publizierte Seiten, die nach jahrelanger akribischer Recherche jetzt erst wieder entdeckt und restauriert wurden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Ralph Trommer findet die hier versammelten Kriegserzählungen von Hector German Oesterheld und Hugo Pratt thematisch und gestalterisch zeitlos. Anspruchsvoll als frühe Graphic Novels sind sie darüber hinaus, versichert der Rezensent. Die 34 realistisch gehaltenen, meist aus der Perspektive des historischen Kriegsreporters Ernest Pyle erzählten Short Storys von den Fronten des Zweiten Weltkriegs im Pazifik, in Afrika, in West- und Osteuropa bestechen laut Trommer durch den Verzicht auf Gut-Böse-Schemata, durch eine sorgfältige Konzeption und eine adäquate Bildsprache.
© Perlentaucher Medien GmbH
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