Das Spiel in der zeitgenössischen Kunst scheint heute aktueller denn je. Es finden sich kaum neuzeitliche Artikel und Rezensionen, in denen nicht peripher der spielerische Charakter der besprochenen Arbeit oder künstlerischen Strategie entdeckt und beton wird. Ebenso taucht das Spiel in vielen von Künstlern produzierten Texten auf und bildet dort einen wichtigen Punkt in der jeweiligen Argumentation. Man ist fast geneigt, sich im Zeitalter des Spiels zu wähnen, das jegliche Ernsthaftigkeit entbehrt? Die vorliegende Arbeit trägt dieser Entwicklung Rechnung und beschäftigt sich eingehend mit zwei historischen Positionen zu dieser Thematik. Der Spielbegriff Friedrich Schillers, den er in den Briefen "Über die ästhetische Erziehung des Menschen" entwirft, wird dem des niederländischen Kulturhistorikers Johan Huizinga gegenübergestellt. Die philosophisch-ästhetische Herangehensweise Schillers wird mit der kulturwissenschaftlichen Position Huizingas verglichen und ein Bezug zu meiner eigenen künstlerischen Praxis hergestellt. Pathos trifft auf Analyse und beleuchtet eine der spannendsten künstlerischen Herangehensweisen unserer Zeit, mit dem Ziel, einen Überblick über die vielfältigen Verstrickungen von Kunst und Spiel aus der Produzentenperspektive zu liefern.