Immer wieder hat sich Ernst Ludwig Kirchner zwischen 1912 und 1937 auch im Bereich der angewandten Kunst engagiert. Über diese für die Verbreitung seiner künstlerischen Ziele so wichtigen Projekte berichtet Hans-Peter Keller in einer an Neuentdeckungen und grundlegend recherchiertem Material überaus reichen Forschungsarbeit.In seinen Wand- und Raumgestaltungen zeigte sich E. L. Kirchner (1880-1938), der Mitbegründer der Künstlergruppe Brücke, als formal erfindungsreicher und technisch innovativer Geist. Schon für die Kapelle auf der Sonderbundausstellung von 1912 schuf er ein einfühlsam harmonisiertes und vielbewundertes Ambiente und noch 1936 gelang ihm mit der Portalgestaltung für eine Schule in seiner Wahlheimat Davos ein Werk von herausragender Ausdruckskraft. Mit Kellers Buch wird erstmals ein vollständiger und umfassend illustrierter Überblick zu all diesen Arbeiten geboten.