Der Katalog widmet sich ausschließlich der Periode der Augenbilder (1963-64) von Ernst Wilhelm Nay. Diese Werkgruppe entstand auf dem Höhepunkt der internationalen Karriere Nays. Auf der documenta III in Kassel 1964 war er mit ingesamt neun großformatigen Bildern vertreten. Seine drei berühmten, 4 x 4 m messenden Documenta-Bilder, als ungewöhnliche Installation an der Decke hängend präsentiert, erregten großes Aufsehen. Die Augenbilder bezeichnen auch einen Kulminationspunkt in Nays Schaffen. Sie greifen mit der Motivik des Auges ein Ur-Thema auf, das sein Werk von den Anfängen an durchzieht und in archetypischer Symbolik magische Kräfte und bannende Abwehr verheißt, aber auch Licht und spirituelle Bewusstheit symbolisiert.