Der Mont Blanc entwickelte sich nach seiner Erstbesteigung 1786 schnell zu einem beliebten Ausflugsziel, passionierte Bergsteiger jedoch suchten auf Expeditionen nach immer steileren Wänden. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts gelang das scheinbar Unmögliche: mit neuartigen Sauerstoffsystemen und Spezialausrüstung konnte der Gipfel des Mount Everest bezwungen werden.
Dieser Band stellt Pioniere und ihre Abenteuer vor und liefert Hintergrundinformationen kombiniert mit beeindruckendem Bildmaterial und Originaldokumenten. Ein spektakuläres Buch, das alle Liebhaber von Natur und Bergen begeistern wird.
Dieser Band stellt Pioniere und ihre Abenteuer vor und liefert Hintergrundinformationen kombiniert mit beeindruckendem Bildmaterial und Originaldokumenten. Ein spektakuläres Buch, das alle Liebhaber von Natur und Bergen begeistern wird.
Ein Poesie-Album über die Anfänge des Alpinismus
Es gibt zwei Thesen, weshalb der Alpinismus im 19. Jahrhundert eine derart rasante Entwicklung genommen hat. Zum einen endete für das britische Imperium mit der Niederlage Napoleons eine jahrzehntelange Phase permanenter Kriege. Und es bedurfte in der Folge eines neuen nationalen Zieles. Dieses wurde gefunden in der Erforschung der Welt. Polar- und Afrikaexpeditionen wurden ausgerüstet, und wenn das Budget für ein derartig ambitioniertes Unterfangen nicht ausreichte, was zumeist der Fall war, blieben immerhin die Alpen, „die zum großen Teil noch unerforscht sind und in denen zahlreiche Gipfel und Gletscher der Erstbesteigung harren”, wie Paolo Lazzarin und Roberto Mantovani in ihrem Band „Eroberer der Berge” die Situation in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts skizzieren. Zum anderen fällt die Eroberung der Alpen, die in den Anfängen tatsächlich eine Angelegenheit der Briten war, zusammen mit der Erfindung und technischen Fortentwicklung der Fotografie. Was nicht zuletzt dazu führt, dass sich die Anfänge des Alpinismus nach wie vor augenscheinlich präsentieren lassen, wie Lazzarin und Mantovani dies denn auch tun.
Als ein aufwändiges Poesie-Album der alpinen Pioniere hat der Knesebeck-Verlag dieses Buch konzipiert, jede Doppelseite lässt sich nach oben aufklappen, sodass jeder der mehr als 50 Bogen seine Motive plakatgroß auffächert. Was den Bergpanoramen in zumeist historischen Aufnahmen sehr zugute kommt. An die Flanken der abgebildeten Gipfel sind weitere Fotografien geheftet wie an eine Pinnwand, dazu die erläuternden Texte, sodass man sich lesend und schauend hinaufhangeln kann, abwägend, ob man über den Westgrat auf- und nach Osten wieder absteigt bei der Lektüre oder andersherum.
Zwei charakteristische Arten der Bergfotografie gab es anfangs, beide finden sich in dem Buch – die dokumentarische und der Wissenschaft verpflichtete einerseits, daneben die wirkungsmächtigere künstlerische, die eine schnell wachsende Verlagsindustrie bediente und den alpinen Tourismus ankurbeln half.
Indem die Autoren Abenteuer des Alpinismus nacherzählen, erinnern sie nicht nur an waghalsige Bergsteiger, sondern auch an alte Streitfragen, etwa der nach der Zulässigkeit technischer Hilfsmittel. Eines hat sich in all den Jahren indessen nicht geändert: Der Alpinismus war und ist eine sportive Angelegenheit, er wurde immer um seiner selbst willen betrieben.
STEFAN FISCHER
PAOLO LAZZARIN, ROBERTO MANTOVANI: Eroberer der Berge. Die größten Abenteuer des Alpinismus. Knesebeck Verlag, München 2008. 224 Seiten, ca. 300 farbige Abbildungen, 49,95 Euro.
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