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Die individuelle Freiheit ist die größte Errungenschaft der Moderne. Mehr denn je ist eine Neubestimmung des Verhältnisses von politischer und individueller Freiheit notwendig. Dieser Essay handelt von den Fallstricken der Freiheit ebenso wie von ihren Potentialen, von ihrem Dilemma, das uns spätestens seit der Aufklärung begleitet: nämlich der Sehnsucht nach Freiheit, die ständig mit der Angst vor ihr ringt.
Mit der deutschen und der europäischen Wiedervereinigung ist nicht nur der real existierende Sozialismus, sondern auch der prosperierende Wohlfahrtsstaat in Westeuropa an seine Grenzen
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Produktbeschreibung
Die individuelle Freiheit ist die größte Errungenschaft der Moderne. Mehr denn je ist eine Neubestimmung des Verhältnisses von politischer und individueller Freiheit notwendig.
Dieser Essay handelt von den Fallstricken der Freiheit ebenso wie von ihren Potentialen, von ihrem Dilemma, das uns spätestens seit der Aufklärung begleitet: nämlich der Sehnsucht nach Freiheit, die ständig mit der Angst vor ihr ringt.

Mit der deutschen und der europäischen Wiedervereinigung ist nicht nur der real existierende Sozialismus, sondern auch der prosperierende Wohlfahrtsstaat in Westeuropa an seine Grenzen gelangt. Gerade die historische Zäsur der Wiedervereinigung hätte die Chance des Aufbruchs in die Freiheit und einer Modernisierung des Sozialstaats geboten. Stattdessen überwiegt bis heute die Angst vor Veränderung, Innovation und Flexibilisierung. Trifft es zu, dass in Deutschland die Liebe zur Freiheit und der Bürgersinn nie sehr ausgeprägt waren? Lässt sich die Freiheit nur über Sozial- und Wohlfahrtsstaat definieren? Kann es überhaupt eine gesellschaftliche Ordnung ohne Utopien und Erlösungsversprechen geben? Diesen und vielen anderen Fragen geht Ulrike Ackermann auf den Grund.

Ohne die dunkle Seite ist die Freiheit für die Autorin jedoch unvollständig, also muss sie integriert werden - nämlich auch als Quelle von Fantasie und Kreativität. Erst damit ist die Voraussetzung geschaffen, die Freiheit lieben zu können und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie zerbrechlich sie ist. Eindrucksvoll verteidigt die Autorin die individuelle Freiheit als Herzstück der westlichen Zivilisation.
Autorenporträt
Ulrike Ackermann ist promovierte Sozialwissenschaftlerin. 2002 gründete und leitete sie das Europäische Forum an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Heute ist sie Professorin in Heidelberg und leitet seit 2009 das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung an der SRH in Heidelberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2008

Freiheit und Wagnis

Viel Freiheit, wenig Staat: Dieses Buch hat sich einen schlechten Zeitpunkt für sein Erscheinen gewählt. Seit die Finanzkrise richtig tobt, wollen die Menschen wenig Freiheit, aber viel Staat und viel Sicherheit. Womöglich ist der schlechte Zeitpunkt aber eine Chance: Denn die Sozialwissenschaftlerin Ulrike Ackermann befreit den Freiheitsbegriff aus seiner Engführung auf das rein Wirtschaftliche und spürt ideengeschichtlich der Frage nach, warum hierzulande die Angst vor der Freiheit so groß ist. Die Antwort: Freiheit hat ihre dunklen, irrationalen, sogar religiösen Seiten. Sie lässt sich nicht vollständig aufklären, sondern nur im Wagnis erfahren.

ank.

Ulrike Ackermann: Eros der Freiheit. Plädoyer für eine radikale Aufklärung. Klett-Cotta. 19,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensentin Karen Horn begrüßt diesen Essay von Ulrike Ackermann, dem sie "ungewöhnliche, kluge Einsichten" verdankt. Ein Plädoyer für mehr Freiheit und mehr Markt kommt der Rezensentin gerade in diesen Zeiten recht, da mit der Finanzkrise eine neue, in ihren Augen fatale Staatsgläubigkeit Einzug hält. So wendet sich Ackermann "resolut und kenntnisreich" an den Leser und versucht, ihn zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstverantwortung zu animieren. Mit dem Freiheitsbegriff setze sich Ackermann sehr ausführlich auseinander, lobt die Rezensentin, und lasse dies in die Verhandlung von Kapitalismus und liberaler Demokratie übergehen. Mit Soziologie, Psychologie, Philosophie und anderen Wissenschaften tritt Ackermann an und erklärt, dass der Liberalismus noch der "rationalistischen Kälte" verhaftet sei. Das vertrage sich nicht lange gut mit der unterbewussten Sehnsucht und gleichzeitigen Angst vor Freiheit. Ein "originelles Band" zwischen Aufklärung und Psychologie sei hier gezogen, meint Horn, die sich auch freut, dass die Frankfurter Schule "ihr verdientes Fett" abbekommt.

© Perlentaucher Medien GmbH