Zunächst wird die Politikwissenschaft des 17. Jahrhunderts im Kontext der politischen Realität in den wichtigsten europäischen Ländern skizziert, um dann ein Bild der Verhältnisse in den Territorien Friedrich Wilhelms zu analysieren. Die Regierungszeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wird dargestellt, um die Funktion der Juden und Hugenotten im Verlauf der wichtigsten Jahre der Staatsbildung zu untersuchen. Durch den Begriff des "Ersatzbürgers" werden Juden und Hugenotten vergleichbar, gleichzeitig wird die ihnen von der Landesherrschaft zugewiesene Funktion erkennbar.
Friedrich Wilhelm verleiht ihnen Privilegien, damit sie in der Wirtschaft (die Hugenotten auch in der Verwaltung) die einheimischen Bürger ersetzen. - Der politische Einfluss der Bürger (und der alten Verwaltungselite) wird so vermindert, die Macht des Landesherren wächst, seine Nachfolger können absolutistisch regieren. Denn Juden und Hugenotten konnten von der Landesherrschaft jederzeit wieder entprivilegiertwerden. Aus der neuen Elite erwächst kein mit der Landesherrschaft konkurrierendes politisches Potential. Folge: Fast 200 Jahre wurde in (Brandenburg) Preussen kein Parlament einberufen, weil es keine relevanten Sozialgruppen gab, die Mitsprache bei politischen Entscheidungen forderten.
Friedrich Wilhelm verleiht ihnen Privilegien, damit sie in der Wirtschaft (die Hugenotten auch in der Verwaltung) die einheimischen Bürger ersetzen. - Der politische Einfluss der Bürger (und der alten Verwaltungselite) wird so vermindert, die Macht des Landesherren wächst, seine Nachfolger können absolutistisch regieren. Denn Juden und Hugenotten konnten von der Landesherrschaft jederzeit wieder entprivilegiertwerden. Aus der neuen Elite erwächst kein mit der Landesherrschaft konkurrierendes politisches Potential. Folge: Fast 200 Jahre wurde in (Brandenburg) Preussen kein Parlament einberufen, weil es keine relevanten Sozialgruppen gab, die Mitsprache bei politischen Entscheidungen forderten.
"Nachamas Arbeit hat Bedeutung nicht nur für die preußische Geschichte des 17. Jahrhunderts, sondern ist darüber hinaus ein schwerlich zu unterschätzender Beitrag zum Verständnis absolutistischer Toleranz- und Asylpolitik sowie zur Be- deutung konfessioneller Minderheiten bei der Formierung des neuzeitlichen Staates." (Herfried Münkler, Neue Politische Literatur)