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Wagner hätte, wie er einmal schrieb, seine Dramen gern als «ersichtlich gewordene Taten der Musik» bezeichnet. Was er damit meinte, hat bis heute noch keiner richtig erklärt. Es geht um die Frage, wie 'klingende Tonfolgen', die wir in erster Linie hören, plötzlich etwas in uns bewirken können, das uns «ersichtlich» wird. Diese vom Hören zum Sehen erweiterte Wahrnehmungsform ergibt sich daraus, daß jede Musik durch ihren Ablauf eine Bewegung in der Zeit und durch ihren Tonhöhenwechsel eine solche im Raum gestaltet. Durch ihren Bewegungsausdruck löst sie im Bewußtsein des Hörers…mehr

Produktbeschreibung
Wagner hätte, wie er einmal schrieb, seine Dramen gern als «ersichtlich gewordene Taten der Musik» bezeichnet. Was er damit meinte, hat bis heute noch keiner richtig erklärt. Es geht um die Frage, wie 'klingende Tonfolgen', die wir in erster Linie hören, plötzlich etwas in uns bewirken können, das uns «ersichtlich» wird. Diese vom Hören zum Sehen erweiterte Wahrnehmungsform ergibt sich daraus, daß jede Musik durch ihren Ablauf eine Bewegung in der Zeit und durch ihren Tonhöhenwechsel eine solche im Raum gestaltet. Durch ihren Bewegungsausdruck löst sie im Bewußtsein des Hörers 'Bildvorstellungen' (Assoziationen) aus. Der vorliegende Untersuchungsbeitrag bestimmt fast 90 Themen, jene noch immer so genannten «Leitmotive» des Rings, erstmals nach ihrem durch Assoziation «ersichtlich gewordenen» Ausdruck und bezieht sie - so eng, wie es bisher noch niemals möglich war - auf das aus ihnen hervorgehende dramatische Geschehen und dessen Personen.
Autorenporträt
Der Autor: Uwe Faerber (Jahrgang 1924) studierte Musiktheorie (Harmonielehre, Tonsatz) und Gehörbildung. 1950 wurde er Dozent für diese Fächer, 1969 Professor an der Hochschule für Musik, zuletzt an der HdK (Hochschule der Künste) in Berlin, und 1986 in den Ruhestand versetzt. Seine zahlreichen Veröffentlichungen erschienen meist in Publikationen der Deutschen Richard-Wagner-Gesellschaft, deren Vorsitz er von 1979-2000 innehatte.