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Der Band beinhaltet die Beiträge einer internationalen wissenschaftlichen Tagung, die im September 2000 in Griechenland veranstaltet wurde und die zum Ziel hatte, anderthalb Jahre nach Beginn der Europäischen Währungsunion (EWU) eine erste Zwischenbilanz zu ziehen und mögliche Auswirkungen der Einführung der gemeinsamen Währung sowie Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.
Das Hauptinteresse des einführenden Beitrages gilt der Frage, ob die institutionellen Regelungen des Maastrichter Vertrages dafür ausreichen, die Geldwertstabilität in der EWU zu garantieren. In zwei Beiträgen wird die
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Produktbeschreibung
Der Band beinhaltet die Beiträge einer internationalen wissenschaftlichen Tagung, die im September 2000 in Griechenland veranstaltet wurde und die zum Ziel hatte, anderthalb Jahre nach Beginn der Europäischen Währungsunion (EWU) eine erste Zwischenbilanz zu ziehen und mögliche Auswirkungen der Einführung der gemeinsamen Währung sowie Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.

Das Hauptinteresse des einführenden Beitrages gilt der Frage, ob die institutionellen Regelungen des Maastrichter Vertrages dafür ausreichen, die Geldwertstabilität in der EWU zu garantieren. In zwei Beiträgen wird die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) thematisiert. Dabei stellen die Autoren der Perspektive der EZB eine eher kritische wissenschaftliche Sicht gegenüber. Zwei weitere Beiträge haben den Stabilitäts- und Wachstumspakt, der die angestrebte Stabilität der neuen Währung wirtschafts- und fiskalpolitisch absichern soll, zum Gegenstand, wobei auch hier unterschiedlichen Auffassungen Raum gegeben wird. Ein Beitrag befasst sich mit dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) als Instrument zur Messung der Konvergenz der Mitgliedsstaaten der EU und den mit diesem Ansatz verbundenen Problemen. Darüber hinaus wird die bisherige Entwicklung des EURO auf dem internationalen Parkett analysiert und mit den ursprünglichen Erwartungen verglichen sowie der Frage nachgegangen, inwieweit sich aus der EWU ein Zwang zur Steuerharmonisierung ableiten lässt. Ein Beitrag ist speziell dem Beitritt Griechenlands zur EWU und damit im Zusammenhang stehenden Anpassungserfordernissen seiner Steuerpolitik gewidmet. Den Abschluss des Bandes bildet ein Beitrag zu den Perspektiven der EWU im Hinblick auf die Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.06.2002

Nichts Genaues
Alte Illusionen zur Währungsunion

Spiridon Paraskewopoulos (Herausgeber): Erste Erfahrungen und Perspektiven der Europäischen Währungsunion. Duncker & Humblot, Berlin 2001, 183 Seiten, 64 Euro.

Lange vor seiner Geburt wurde dem Euro vorhergesagt, er werde als Leitwährung glänzen. Die Verheißung ist nicht eingetreten; weder hat der Euro als internationale Reserve- oder Handelswährung Furore gemacht, noch kann die Entwicklung seines Außenwerts so recht überzeugen. Nach ausführlichem Hin und Her der Argumente für und gegen eine stärkere Rolle des Euro auf der Weltbühne kommt der Leipziger Volkswirtschaftsprofessor Hans-Heribert Derix zu dem Schluß, quantifizierte Schätzungen über die künftige internationale Rolle des Euro seien "auf Plausibilitätsüberlegungen gründende Spekulation an der Grenze zur Anmaßung des Wissens". Man kann das auch kürzer sagen: Nichts Genaues weiß man nicht. Solcher Art sind die wissenschaftlichen Berichte über erste Erfahrungen und Perspektiven mit dem Euro, die der - ebenfalls Leipziger - Professor Spiridon Paraskewopoulus versammelt hat. Themen sind die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank, der Stabilitäts- und Wachstumspakt, Fragen der Steuerpolitik im einheitlichen Währungsraum und der Ost-Erweiterung. Was sich im Inhaltsverzeichnis noch spannend liest, kommt bei der vertiefenden Lektüre dann doch allzu bekannt vor. Erste Erfahrungen in der Währungsunion präsentieren die Autoren überwiegend nicht, vielmehr stellen sie altbekannte Argumente aus der Zeit vor der Währungsunion dar: für und wider Stabilitätspakt, Steuerharmonisierung und Transparenz der Geldpolitik. Man muß berücksichtigen, daß die Tagung, deren Beiträge in dem Band gesammelt sind, schon im Jahr 2000 stattfand. Trotzdem lesen sich die damaligen Vorhersagen teils ungewollt komisch. Wie anders soll man vor dem Hintergrund des jüngsten Streits um den blauen Brief für Deutschland und die Zukunft des Stabilitätspakts durch den Bundeskanzler auf die einstige Prognose reagieren, das Verfahren im Stabilitätspakt lasse "nicht viel Spielraum für diskretionäre Entscheidungen"?

PATRICK WELTER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nun haben wir den Euro, aber als "Leitwährung" glänzt er nicht, stellt Patrick Welter ernüchtert fest. Mit großen Erwartungen hat er sich daher auf den von dem Leipziger Wissenschaftler Spiridon Paraskewopoulos herausgegebenen Sammelband gestürzt, um dort nachlesen zu können, wie es mit dem Euro denn so weitergeht. Aber leider, bedauert der Rezensent, bringen auch die Autoren nichts Neues ans Licht, das Inhaltsverzeichnis verspreche mehr, als die Lektüre letztlich hergebe. Das mag wohl daran liegen, glaubt Welter, dass der Band auf eine Tagung im Jahr 2000 zurückgeht. Manche der hier gemachten Vorhersagen lesen sich heute, meint Welter, "ungewollt komisch", so die Prognose, "diskretionäre Entscheidungen" hätten im Stabilitätspakt keinen Platz.

© Perlentaucher Medien GmbH