Das Buch führt den Leser in das Hamburg der Weltkriegszeit. Jubelten die Menschen in den Augusttagen 1914 noch der Mobilmachung zu, zog bald Ernüchterung ein. Hamburg stand bald im Überlebenskampf um Nahrung, Kleidung, Kohlen, Licht und Strom und die Bewältigung des Alltags forderte alle Kräfte. Die Männer zogen in den Krieg und die Kriegerfrauen hielten das Leben aufrecht. Tausende Frauen begaben sich auf Arbeitssuche. Das Zivilleben wurde gänzlich auf den Kopf gestellt durch das Stellvertretende Generalkommando des IX. Armeekorps zu Altona. Einschneidend auf das alltägliche Leben wirkte sich über die Jahre die immer prekärer werdende Ernährungssituation aus. Die laufenden Wochenrationierungen von Lebensmitteln auf Kartenzuteilungen, der Kohlenmangel im Winter, Petroleumknappheit in der dunklen Jahreszeit, das Licht ging aus, all das bestimmte den Alltag in Hamburg.In kurzen Zeitabständen, je nach Stand der vorhandenen Nahrungsgüter im Reich, diktierten der Bundesrat und ab 1916 das Kriegsernährungsamt in Berlin den Einsatz und Maximalverbrauch von Brot, Mehl, Kartoffeln, Fleisch, Butter, Milch sowie die Preise für Lebensmittel pro Tag oder Woche vor. Wie viele Kriegstote , Kriegswitwen und Waisenkinder hatte nun dieser Große Krieg von 1914-1918 auch in Hamburg hinterlassen? Eine Statistik berichtet, dass 34.181 hamburgische Soldaten und Offiziere den Tod fanden, rund 31.500 davon durch direkte Kriegseinwirkung. Die größten Verluste verzeichnete die Altersgruppe von 18-22 Jahren. 30 Prozent der nicht aus dem Feld heimkehrenden Männer hinterließen eine Familie. 23.000 Kriegswaisen mussten versorgt werden. Für viele Kriegsteilnehmer endete vorzeitig der Krieg als Krüppel oder Blinder. Bis Ende 1917 wurden 12.281 hamburgische Kriegsbeschädigte vom Landesausschuss für Kriegsbeschädigte betreut. Fast 10.000 befanden sich noch ein Jahr nach Kriegsende in Gefangenschaft. Das war die traurige Bilanz. Doch das Leben ging immer wieder weiter: Großer Preis von Hamburg im Pferderennen 1918 und 1919 - je 108 Meldungen.
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