Gefährliche Irrlehre
Für Interessierte: Der Text des Buches ist online frei zugänglich:
http://www.betanien.de/verlag/material/175964.pdf
Das Beste an diesem Buch ist das Cover: Ein Edelstein entsteht ja aus Kohle unter großem Druck. Der Rest ist weniger erbaulich.
Spurgeons redundanter
und ausschweifender Stil ist sehr mühsam zu lesen. Dabei muß man sich aber vor Augen führen, daß in…mehrGefährliche Irrlehre
Für Interessierte: Der Text des Buches ist online frei zugänglich:
http://www.betanien.de/verlag/material/175964.pdf
Das Beste an diesem Buch ist das Cover: Ein Edelstein entsteht ja aus Kohle unter großem Druck. Der Rest ist weniger erbaulich.
Spurgeons redundanter und ausschweifender Stil ist sehr mühsam zu lesen. Dabei muß man sich aber vor Augen führen, daß in diesem Buch Predigten enthalten sind und die Zuhörerschaft offensichtlich aus sehr einfachen Menschen bestand, die darüberhinaus zu einem guten Teil noch recht jung im Glauben waren. Warum er dann aber solche Themen bespricht, kann ich mir nicht erklären. Wenigstens erklärt er die Notwendigkeit der Wiedergeburt.
Die Erwählung ist ein Thema, mit dem man sich erst beschäftigt, wenn der Erlösungsplan abgehandelt und klar ist: ein Luxusthema wie die Lehre, wie es im Himmel aussehen wird; Dinge, die wir nicht notwendigerweise wissen müssen.
Es ist nicht alles falsch in diesem Buch. Manche Ansätze sind auch zutreffend. Aber gerade das Thema - die Erwählung, die Prädestinationslehre -, kann man nicht guten Gewissens so stehen lassen: Das ist klare Irrlehre! Warum predigt er denn überhaupt, wenn doch schon bei Grundlegung der Welt festgelegt war, wer gerettet wird und wer nicht? Das widerspricht ganz klar der Lehre der Bibel:
2Petr 1,10 „Darum, Brüder, befleißigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen! Denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln.“
Dabei verbreitet er sich aber ausschweifend über klar widersprochene Gedanken wie dem, man könne ruhig sündigen, Gott sei ja gnädig. Das hat doch schon Paulus kristallklar ausgesagt. Und jeder weiß es.
Bei dieser Theologie sind Verse wie 2Kor 5,20 “So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!” völlig unnötig. Das hätte sich Paulus doch sparen können, wenn sowieso schon feststeht, wer in den Himmel kommt – und die anderen sich bis zu ihrem Ende abzappeln können und doch keine Chance haben!
Joh 1,12 sagt: „so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;“ Wenn jemand Jesus annimmt, wird er ein Kind Gottes. Das ist eine aktive Form (grch. Aorist), nicht ein passives Erwähltwerden. Die Entscheidung liegt bei dem Einzelnen.
In der Bibel gibt es keinen Fatalismus. Wir sind aufgerufen, uns für Jesus zu entscheiden, uns ihm anzuvertrauen, um die Wiedergeburt zu ringen, den Weg der Heiligung zu gehen und uns auf den Himmel auszurichten. DAS ist das Evangelium der Erlösung! Was in diesem Buch gepredigt wird, ist Theologie – obwohl Spurgeon nie studiert hat. Da kann man natürlich leicht etwas mißverstehen.