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3 Kundenbewertungen

Tief unten in einer gemütlichen Höhle leben drei kleine Erdmännchen und ihr etwas eigenwilliger Babysitter. Onkel Erwin war einst König der Wüste, aber dann hatte er ... nun ja, etwas Pech. Am liebsten erzählt er Geschichten aus seiner glorreichen Zeit: über Blah-Blahs, Klick-Klicks und Ohguckmal - haarlose, seltsame Wesen, denen er an der Oberfläche begegnet ist. Ob das wahr ist? Doch dann entdecken die drei vergraben im Sand ein geheimnisvolles pinkfarbenes Objekt, und ehe sie sich versehen, sind sie mittendrin in einem fellsträubenden Abenteuer ...

Produktbeschreibung
Tief unten in einer gemütlichen Höhle leben drei kleine Erdmännchen und ihr etwas eigenwilliger Babysitter. Onkel Erwin war einst König der Wüste, aber dann hatte er ... nun ja, etwas Pech. Am liebsten erzählt er Geschichten aus seiner glorreichen Zeit: über Blah-Blahs, Klick-Klicks und Ohguckmal - haarlose, seltsame Wesen, denen er an der Oberfläche begegnet ist. Ob das wahr ist? Doch dann entdecken die drei vergraben im Sand ein geheimnisvolles pinkfarbenes Objekt, und ehe sie sich versehen, sind sie mittendrin in einem fellsträubenden Abenteuer ...
Autorenporträt
Ian Whybrow wurde 1961 geboren und arbeitete zunächst als Lehrer, bevor er 1989 mit dem Schreiben begann. Heute ist er ein bekannter englischer Kinderbuchautor, der bisher über 100 Bilderbücher, Erzählungen, Kurzgeschichten und Gedichte veröffentlichte, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Seine Bücher zeichnen sich durch feinen britischen Humor und viel Wortwitz aus. Ian Whybrow lebt in Harrow, er ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eigentlich hat Tilman Spreckelsen genug von Erdmännchen, jenen possierlichen Tierchen, die seit James Honeybornes Film "Wächter der Wüste" bei Kindern recht populär zu sein scheinen. Aber Ian Whybrows Kinderbuch über den einstigen Erdmännchen-König Erwin, dem drei Erdmännchen-Kinder anvertraut werden, um die er sich liebevoll kümmert, hat es ihm dann doch angetan. Denn die Geschichte um Freundschaft und Fürsorge ist in seinen Augen sehr charmant, witzig und spannend. Gelungen findet er zudem, dass der Autor den Leser die Welt, den Lebensraum der Erdmännchen konsequent aus deren Perspektive erleben lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2012

An Onkel Erwins Pfote durch die Wüste
Ian Whybrow kennt das Weltwissen der Erdmännchen

Früher das Alphatier, heute ein Bild des Jammers: "Onkel Erwin hatte nur ein Auge, sein Fell war an manchen Stellen ein wenig kahl und zerrupft, und sein linker Arm war merkwürdig verbogen." Woher die Blessuren kommen, ist nicht so leicht herauszufinden, obwohl Erwin gern spricht. Und dann am liebsten von sich.

Dass aber die drei Kleinen, die ihm anvertraut sind und die mit ihm, als die Geschichte einsetzt, in einer dunklen Höhle hausen, jedes seiner Worte eisern glauben, ist ebenso naiv wie charmant und erweist sich als überaus wichtig für den Verlauf dieses Kinderbuchs: Anders, das wird rasch klar, als im Vertrauen auf Erwins mal solide, mal völlig aus der Luft gegriffenen Weltdeutungsmanöver hätten die vier ihre weite Reise niemals unbeschadet überlebt. Geschweige denn in der Fremde eine neue Erdmännchenpopulation begründet.

Eigentlich möchte man die putzigen Tiere inzwischen nicht mehr sehen: nicht auf dem Bildschirm, wo James Honeybornes Film "Wächter der Wüste" von 2008 das größte Echo erzeugte, nicht im Kinderzimmer und nicht im Zoogehege, wo sich die jungen Besucher auf der anderen Seite der Barriere drängen, um einen Blick auf die brav die Pfoten aneinanderlegenden Erdmännchen zu erhaschen.

Und trotzdem gehört nicht viel Überwindung dazu, dass man seinen Frieden mit Ian Whybrows Buch "Erwin, König der Wüste" macht. Dazu wendet der Autor einen alten, hier aber erstaunlich weit tragenden Trick an, indem er die Welt der Kalahari konsequent aus Erdmännchenperspektive schildert und so für seine Leser verfremdet. Was für Erwin und die Kleinen - sie heißen Mia, Träumer und Tüftler - existentiell ist, rückt ganz nahe, das Übrige verschwindet aus dem Gesichtskreis. Da ist die dunkle Höhle, aus der sie irgendwann gemeinsam mit Erwin ans Licht kommen. Das Mobbing der jetzigen Alphatiere. Der Weg durch die Wüste auf der Suche nach einem mystischen Ort, an dem Onkel Erwin einst seine glücklichsten Stunden verbrachte, weil er sich dort ein paar der riesigen, aber gutmütigen "Blah-Blahs" zu willfährigen Dienern erzogen hatte. Und da sind die vielen Spuren, die jene Wesen im Wüstensand hinterlassen haben, verwirrende Gegenstände, Furchen oder auch steinharte Wege, auf denen die "Brumm-Brumms" anzutreffen sind.

Dass die Erforschten ihre Erforscher mit demselben ethnologischen Interesse betrachten wie umgekehrt, ist ein netter Einfall, vor allem, weil der Autor es seinen Lesern überlässt, die von den Erdmännchen wahrgenommenen und beschriebenen Phänomene in unsere Begrifflichkeit zu überführen. Erwachsene werden dabei hier und da einen Vorsprung vor ihren Kindern haben, üben sich aber jedenfalls mit diesen im Dechiffrieren des fremden Blicks.

Vor allem aber erzählt Whybrow seine Geschichte von Freundschaft und Fürsorge voller Witz und Spannung. Der gestürzte Erdmännchenkönig Erwin wird durch die liebevolle Betreuung, die er an die drei Kleinen wendet, davor bewahrt, in Selbstmitleid zu versinken. Und auch die Provokationen seines Nachfolgers steckt er weg, weil es ihm um Träumer, Mia und Tüftler geht. Weniger selbstverständlich ist aber, wie wenig sich die Kleinen davon beeindrucken lassen, wie viel Erwin einstecken muss. Es ist ihr unerschütterlicher Respekt, der alle vier die Reise ins gelobte Erdmännchenland überstehen lässt, und es ist das gemeinsame Entdecken und Deuten eines im Sand vergrabenen menschlichen Spielzeugs, das ihnen allen einen Vorsprung gegenüber ihren Feinden und Konkurrenten verschafft. All dies lässt auf die schon für August angekündigte Fortsetzung hoffen.

Wer Erdmännchen in ein Medium überführt, der mag sie wüst vermenschlichen oder distanziert mit der Kamera dokumentieren. Oder er geht - wie im Fall von "Wächter der Wüste" - einen dritten Weg, indem er die sachlich dokumentierten Wesen durch Kommentar und Schnitt zu Personen macht und so eine Geschichte erzählt. "Erwin, König der Wüste" wiederum macht es umgekehrt: Aus dem - trotz aller authentischen Erdmännchenzutaten - klar anthropomorphen Szenario erwächst schließlich eine Welt, die den Unterschied zum Menschen betont. Diesen Weg so zu beschreiben, dass er für Grundschulkinder nachvollzogen werden kann, ist kein geringes Werk.

TILMAN SPRECKELSEN

Ian Whybrow: "Erwin, König der Wüste".

Aus dem Englischen von Ilse Rothfuss. Schneider Buch im Egmont Verlag, Köln 2012. 218 S., geb., 9,99 [Euro]. Ab 6 J.

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