In dieser Studie wird eine Narratologie des Hörspiels erarbeitet, die sämtliche dieser elektroakustischen Kunstform zur Verfügung stehenden Mittel einbezieht. Dabei wird von einem Hörspiel-Verständnis ausgegangen, das diesem eine Eigenständigkeit als Kunstform zugesteht und es nicht als Literatur betrachtet. Die Autorin beschreibt mit Hilfe einer semiotisch fundierten und auf einem sogenannten postklassischen Narratologieverständnis beruhenden Methode systematisch die narrativen Aspekte eines Hörspiels und zeigt in zahlreichen Analysebeispielen auf, wie hier mit Hilfe spezifisch auditiver und technischer Mittel Geschichten erzählt werden. Als Grundlage dienen Hörspiel-Adaptationen nach literarischen Vorlagen aus der gesamten Rundfunkgeschichte. Die Studie zeigt dabei auf, dass es vom erzähltheoretischen Standpunkt aus keinen Grund gibt, an der grundsätzlichen Unterscheidung zwischen Adaptationen und sogenannten Original-Hörspielen, von der in der Hörspielforschung nach wie vor ausgegangen wird, festzuhalten. Hörspiele erzählen durch medienspezifische Mittel Geschichten, und die vorliegende Studie zeigt einen Weg auf, wie diese Kunstform adäquat narratologisch analysiert werden kann.
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