Die Analyse der vielfäligen Gattungs-, Formen- und Epochen-Verarbeitung Alfred Döblins in seinen letzten großen Romanen >November 1918< und >Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende< arbeitet unter dem Titel >Erzählartistik zugunsten einer deutschen Wende< heraus, in welcher engen Verbindung diese komplexen Alterswerke hinsichtlich der Traumen ihrer kriegsversehrten Romanhelden stehen und wie der Autor seine sprachlichen Mittel der Sorge um ein besseres Deutschland dienstbar gemacht hat. Dabei kommen zum einen die expressionistischen Wandlungsdramen, das Experimentierende Theater, die Bibelmotive, das Antigone-Muster und die satirischen Einschübe, zum anderen die Shakespearschen Charakterdramen, die Demontage der aristotelischen Dramenstruktur, die verschiedenen epischen Kleinformen und die Problematisierung des Autors zur Sprache. Die in der deutschen Literaturgeschichte einmalige Ansammlung und Verdichtung des gesamten Formenschatzes und die intendierte Reflexion darüber dienen dem Dichter zur Darstellung der gesellschaftlichen Chance, dass die geschichtlichen Phasen unmittelbar nach den beiden Weltkriegen zur institutionellen Veränderung, zum Wandel des Denkens und zu einer Besinnung auf einen existenziell-christlich geprägten Pazifimus hätten führen müssen.
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