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  • Buch mit Leinen-Einband

An einem Abend setzt sich ein Mann, Ende Vierzig, in einem Zug, der nach Ostende geht. Noch vor der Abfahrt fällt er in eine Art Halbschlaf: ein Zustand, in dem er, bruchstückhaft, die Erinnerungen an die vergangenen Jahre erlebt, bis zu den Stunden einer Zugfahrt nach Ostende, wo der Mann aussteigt und in einem Hotel am Meer verschwindet. Dies ist der erzählerische Rahmen der Vorgänge, von denen in diesem Buch die Rede ist. Bis zum Ende seiner Reise nach Ostende wird von Johann erzählt, und das heißt zugleich, es wird nach ihm gefragt. Sicher ist, daß Johann ein Typ von Zeitgenosse ist, der…mehr

Produktbeschreibung
An einem Abend setzt sich ein Mann, Ende Vierzig, in einem Zug, der nach Ostende geht. Noch vor der Abfahrt fällt er in eine Art Halbschlaf: ein Zustand, in dem er, bruchstückhaft, die Erinnerungen an die vergangenen Jahre erlebt, bis zu den Stunden einer Zugfahrt nach Ostende, wo der Mann aussteigt und in einem Hotel am Meer verschwindet. Dies ist der erzählerische Rahmen der Vorgänge, von denen in diesem Buch die Rede ist. Bis zum Ende seiner Reise nach Ostende wird von Johann erzählt, und das heißt zugleich, es wird nach ihm gefragt. Sicher ist, daß Johann ein Typ von Zeitgenosse ist, der keine eindeutige Identität besitzt. Seine äußeren Lebensumstände spiegeln das Mehrfache seiner Person wider: er lebt in einem Hochhaus-Appartement, zugleich hat er ein Sieben-Zimmer-Zuhause in einem Vorort, wochenlang wiederum findet man ihn auf dem Land in einem alten Fachwerkgehöft. Zwischendurch sitzt er in New York herum oder bewegt er sich durch seine Kindheit. Tagsüber gibt es eine berufliche Existenz, die mit der Herstellung, mit der Vermittlung von Nachrichten zu tun hat, aber bei aller Realitätsnähe dieser Arbeit erfährt er nur die Entfernung von der Wirklichkeit. Um so intensiver verläuft der Umgang mit der eigenen Person, die einmal ich und einmal er sagt, wenn sie nicht in Selbstgespräche verwickelt ist.
Autorenporträt
Jürgen Becker, geboren 1932 in Köln, machte 1953 Abitur. Nach kurzem, abgebrochenem Studium begann er seine Existenz als freier Schriftsteller. Seinen Lebensunterhalt bestritt er jahrelang mit wechselnden Tätigkeiten, als Arbeiter und Angestellter, als Werbeassistent und Journalist. Er arbeitete für den WDR und in verschiedenen Verlagen. Zwanzig Jahre lang, bis 1993, leitete er die Hörspielredaktion des Deutschlandfunks. Er verfasste Lyrik, Prosa und Hörspiele. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. erhielt er den Preis der Gruppe 47, den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste, das Villa Massimo Stipendium, den Bremer Literaturpreis, den Heinrich Böll Preis und 2006 den Hermann-Lenz-Preis. Jürgen Becker ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin- Brandenburg, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur sowie des PEN-Clubs. 2011 wurde er mit dem Thüringer Literaturpreis ausgezeichnet und 2014 mit dem Georg-Büchner-Preis.