Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Die ¿Spiegelgeschichte¿ von Ilse Aichinger erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die dabei ist zu sterben. Es ist aber nicht der Inhalt, der dieses Werk besonders macht, sondern die Erzählweise. Wie in einem Spiegel, in rückwärtsgewandte Richtung nämlich, durchlebt die Protagonistin verschiedene Stellen ihres Lebens, wobei am Anfang wie am Ende der Tod steht. Eine außenstehende Stimme erzählt hierbei und leitet die junge Frau noch einmal durch ihr Leben. Das Prosastück wurde 1949 veröffentlicht und 1952 gewann Aichinger dafür den Literaturpreis der Gruppe 47. Diese Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, oft auch als ¿Stunde Null¿ bezeichnet, kann als Neubeginn der Literatur gesehen werden. Die Erzählkunst der ¿Spiegelgeschichte¿ wird folgend analysiert und diskutiert werden. Dabei fokussiert sich diese Arbeit auf die rückwärtsgerichtete Erzählung, die Erzählinstanz und die Erzählperspektive. Auch die Frage nach den Überwindungsstrategien wird zu beantworten versucht, wobei Aspekte der vorangegangenen Analyse in einen literatur-historischen Kontext gesetzt werden und dabei besonders auf die Darstellung der Wirklichkeit, dem Schreiben als Anarchie, dem Schreiben vom Ende her und Aichingers ¿kafkaeskes-Schreiben¿ eingegangen wird. Schließlich befasst sich diese Arbeit noch mit dem Wandel des klassischen Weltbildes, den Aichinger und ihre Kolleg*innen in ihren Werken leben und erleben lassen. Hier werden die Aspekte der Gleichheit, der biblischen Motive in Aichingers Werken und dem Empiriokritizismus näher beleuchtet.
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