Herabsetzungen prägen auf vielfältige Weise den Umgang mit migrierten Menschen in den europäischen Aufnahmegesellschaften - so auch in Italien, das sich seit den 1990er Jahren von einem Aus- zu einem Einwanderungsland wandelt. Diese gesellschaftliche Entwicklung findet seither ein breites kulturelles Echo und schlägt sich nicht zuletzt in zahlreichen italienischen Spielfilmen nieder, welche das Einwanderungsgeschehen thematisieren und die damit einhergehenden Herabsetzungsformen verhandeln. Gabriel Deinzer zeigt, dass dabei migrationsbezogene Invektivität nicht nur problematisiert, sondern zuweilen auch reproduziert wird. Daraus ergibt sich im Hinblick auf das untersuchte Filmkorpus ein Spannungsfeld zwischen erzählter Invektivität und invektiven Erzählungen.