"Was wäre das Jahrhundert ohne sie?" Christa Wolf Anna Seghers' kraftvolle Geschichten gehören zum Schönsten der deutschen Literatur. Sie zeigen die poetische Vielfalt der Autorin von der historischen Erzählung bis zu Märchen und Legenden. Die 12 Erzählungen des Bandes sind ergänzt um drei Fragmente aus dem Nachlaß. Anna Seghers schrieb diese Erzählungen in einer besonders markanten Periode ihres Lebens. Die politischen Erschütterungen nach den Enthüllungen von Stalins Verbrechen und der einsetzende Utopieverlust schlugen sich bei Seghers in einem bemerkenswert breiten Spektrum politischer und persönlicher Positionen nieder. Sie zeigen sich ebenso in untergründiger Vieldeutigkeit wie in der klaren, ernüchterten Bestandsaufnahme vom Verrat an der Revolution. Der Band enthält die Erzählungen "Brot und Salz", "Vierzig Jahre der Margarete Wolf", "Das Licht auf dem Galgen", den Zyklus "Die Kraft der Schwachen" und die 1990 veröffentlichte Novelle "Der gerechte Richter", um die erregt diskutiert wurde.
»In diesem Buch kann man solche wundersamen, legendenhaften Geschichten wie "Heimkehr des verlorenen Volkes" oder "Tuomas beschenkt die Halbinsel Sorsa" wiederentdecken, die mit Sicherheit zu den kostbarsten Texten der Seghers gehören ... Zwei Jahre mußte man Geduld haben, bis ein neuer Band in der vom Aufbau-Verlag edierten Werkausgabe Anna Seghers' erschien. Nun ist er da und entschädigt für die Wartezeit. « Neues Deutschland 20070521