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Erscheint vorauss. 17. April 2025
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Warlam Schalamows Erzählungen aus Kolyma gehören zu den herausragendsten Leistungen der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Autor geht darin einer Schlüsselfrage unserer Gegenwart nach: Wie können Menschen, die über Jahrhunderte in der Tradition des Humanismus erzogen wurden, Lager wie Auschwitz und Kolyma hervorbringen?
Diese Ausgabe im Paperback versammelt ein Dutzend der prägendsten Texte aus Schalamows umfangreichem Erzählwerk über die Lagerwelt in einer der kältesten Regionen der Erde. Wer die Erzählungen liest, wird in einen Lageralltag hineingezogen, in dem die
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Produktbeschreibung
Warlam Schalamows Erzählungen aus Kolyma gehören zu den herausragendsten Leistungen der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Autor geht darin einer Schlüsselfrage unserer Gegenwart nach: Wie können Menschen, die über Jahrhunderte in der Tradition des Humanismus erzogen wurden, Lager wie Auschwitz und Kolyma hervorbringen?

Diese Ausgabe im Paperback versammelt ein Dutzend der prägendsten Texte aus Schalamows umfangreichem Erzählwerk über die Lagerwelt in einer der kältesten Regionen der Erde. Wer die Erzählungen liest, wird in einen Lageralltag hineingezogen, in dem die unmittelbare Gewalt stets präsent ist und dem Häftling jede Hoffnung auf einen Ausweg genommen wird. Und dennoch legen Schalamows Erzählungen ein bleibendes literarisches Zeugnis ab über die enorme physische wie auch moralische Widerstandskraft des Menschen. Sie tun das nicht zuletzt durch ihre lakonische und zugleich melodische Sprache, ihren vielschichtigen poetischen Reichtum. »In den Erzählungen aus Kolyma gibt es nichts, das nicht Überwindung des Bösen und Triumph des Guten wäre - wenn man die Frage im großen Rahmen, im Rahmen der Kunst betrachtet«, so Schalamow über sein Jahrhundertwerk, das auch dem heutigen Leser tiefstes Erschrecken über das Menschenmögliche, zugleich aber größte Hoffnung auf Überwindung aller Schrecknisse beschert.

Autorenporträt
Warlam Schalamow, 1907 im nordrussischen Wologda als Sohn eines orthodoxen Geistlichen geboren, studierte zunächst sowjetisches Recht in Moskau. Nach seiner Verhaftung wegen 'konterrevolutionärer Agitation' wurde er zu Lagerhaft im Ural verurteilt und in die Kolyma-Region um den gleichnamigen Fluss im Nordosten Sibiriens deportiert. 1956 kehrte er nach Moskau zurück, wo er 1982 starb. Bei Matthes & Seitz Berlin erscheint eine Ausgabe seiner Werke in Einzelbänden. Gabriele Leupold, 1954 geboren, übersetzte u. a. Ossip Mandelstam, Michail Bachtin, Boris Pasternak, Andrej Platonow und die Werke von Warlam Schalamow. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Paul-Celan-Preis, den Johann-Heinrich-Voß-Preis, den Hieronymus-Ring und den Jane Scatcherd-Übersetzerpreis 2018 der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung. Franziska Thun-Hohenstein, 1951 geboren, studierte russische Sprache und Literatur in Moskau. Sie ist senior-fellow am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin und ist seit 2007 Herausgeberin der Warlam-Schalamow-Werkausgabe bei Matthes & Seitz Berlin.