Noch lag, umhüllt vom braunen Schleyer Der Mitternacht, die halbe Welt; Es ruht' in ungestörter Feyer Das stille Thal, das öde Feld, Der Nymphen-Chor an ihren Krügen, Der trunkne Faun auf seinem Schlauch; Vielleicht fügts Nacht und Zufall auch, Daß Manche noch bequemer liegen; Der Elfen schöne Königinn Hatt' ihren Ringel-Tanz beschlossen, Und sanft auf Blumen hingegossen Schlief jede kleine Tänzerinn; Und kurz, es war zur Zeit der Mette, Als sich Auror zum erstenmal Aus ihrem Rosen-Bette Von T i t h o n s Seite stahl. Die Schlafsucht, die sie ihrem Gatten Sonst öfters vorzurücken pflag, Kam diesesmal ihr wohl zu statten. Sie zieht die Brust, an der er schnarchend lag, Sanft unter ihm hinweg, verschiebt mit Zephyr-Händen Die Decke, glitscht heraus, deckt leis' ihn wieder zu, Wirft einen Schlafrock um die Lenden, Und wünscht ihm eine sanfte Ruh. Sie fand im Vorgemach die S t u n d e n , Die ihre Zofen sind, vom Schlummer noch gebunden, Nur eine ward, indem die Göttinn sich Mit leisem Fuß bey ihr vorüber schlich, Aus einem Traum, den Mädchen gerne träumen, Halb aufgeschreckt; sie schrie, wie Nymphen schreyn, Um feuriger geküßt, nicht um gehört zu seyn; A u r o r ' erschrickt und flieht; allein,
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