Zwischen 1989 und 1993 wurde am Deutschen Jugendinstitut in Koopera tion mit der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung und mit Förderung des Bundesministeriums für Familie und Senioren ein For schungsprojekt durchgeführt, das sich mit der Situation der Erziehungsbera tungsstellen angesichts der Veränderungen familialer Lebenszusammenhän ge befaßte. Unter diesem Begriff der "Veränderung familialer Lebenszu sarnmenhänge" werden nicht nur an der Statistik ablesbare Prozesse wie die hohen Trennungs-Scheidungszahlen, die wachsende Zahl der Einkindfami lien oder die steigende Zahl der berufstätigen Mütter zusarnmengefaßt, son dern auch die inneren Verschiebungen in den Familienstrukturen, die sich aus diesen historischen Veränderungen ergeben. Im Mittelpunkt der Studie stand daher die Fragestellung, wie Erziehungsberatungsstellen mit dem von der Sozialpolitik mit Sorge und Aufmerksamkeit betrachteten "familialen Wandel" umgehen, wie sie ihn aufnehmen, darauf reagieren, welchen Zu schnitt sie gefunden haben, welche Suchprozesse sie zeigen und welche Per spektiven sie entwickelt haben. Das Projekt wurde von einer Projektgruppe am Deutschen Jugendinstitut - bestehend aus Maria Kurz-Adam, Susan Barthe und Karin Sommer sowie den Konsultantinnen Gerlinde Seidenspinner und Jutta Stich - in Koopera tion mit einem Beirat der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Be ratung, bestehend aus Ingrid Post, Margrit Breitenstein und Gerhard Leinha fer - konzipiert und durchgeführt. Sämtliche Erziehungsberatungsstellen in katholischer Trägerschaft (282) wurden zu ihrer Klientel, den Familienfor men, mit denen sie es zu tun haben, zu ihrer Arbeitsweise, zu ihren Arbeits schwerpunkten befragt.