Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 1,3, Universität Augsburg, Veranstaltung: Hauptseminar: Pädagogik in Theorie und Praxis im Zeitalter der Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit sind Erziehungsratgeber aus den Epochen Aufklärung und Postmoderne. Es wird ein konkreter Vergleich zwischen zwei Ratgebern angestellt: Friedrich Wilhelm Wedags "Handbuch über die frühere sittliche Erziehung, zunächst zum Gebrauch für Mütter in Briefen abgefaßt" aus dem Jahre 1795 wird Thomas Lickonas 1989 erschienenem Buch "Wie man gute Kinder erzieht! Die moralische Entwicklung des Kindes von der Geburt bis zum Jugendalter und was Sie dazu beitragen können" gegenübergestellt. Vorab und ergänzend dazu gibt die Autorin Informationen über die beiden Schriftsteller und liefert Zustandscharakteristika über die beiden Zeitalter, um dem Leser/der Leserin so einen leichteren Zugang zu den epochalen Hintergründen zu verschaffen. Besondere Berücksichtigung fand hier die Frage, welchen Stellenwert Erziehung, Familie und Kinder in der jeweiligen Zeit einnehmen. Auch die Notwendigkeit der beiden Erziehungsratgeber ist vor diesem Hintergrund zu sehen: Sowohl für Wedag als auch für Lickona resultiert die Dringlichkeit der Ratgeber vor allem aus epochenspezifischen Problemen, was sich auch in der Wahl der Themen und der Ratschläge widerspiegelt. Beispielsweise war Kindersterblichkeit in der Aufklärung ein großes Problem, da bei weiten Teilen der Bevölkerung das Wissen über richtige Säuglingspflege und -ernährung fehlte. Wedag nahm sich in seinem Ratgeber diesem Problem an und versuchte durch konkrete Tipps diesen Missstand zu beseitigen. Heute ist dieses Problem nicht mehr vorhanden, weswegen bei Lickona diese Thematik in seinen Erziehungsratgeber keinen Einzug fand.Besonders auffallend ist, dass trotz der großen Zeitspanne zwischen den beiden Büchern gerade bei zeitungebundenen Themen Wedags und Lickonas Ratschläge und Ansichten in dieselbe Richtung deuten. Höchste Priorität hat bei beiden die Erziehung zu Mündigkeit und Moralität, da nur so Kinder dazu befähigt werden können, ihr Leben nach ihren eigenen Maximen auszurichten, zu denen sie durch Vernunft und Einsicht gelangt sind.
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