Man muss nicht lange suchen, sie finden sich zuhauf in der Literatur. In Märchen, Gedichten und Novellen, in Dramen und Romanen treiben sie ihr Unwesen. Mal erscheinen sie grausam und verschlagen, geradezu teuflisch. Ein andermal treten sie als galante Helden und kühne Rebellen in Erscheinung. Es handelt sich um zwielichtiges Gesindel, und in zweierlei Licht wurden sie gesetzt: Die Rede ist von Räubern. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der literarischen Darstellung des Räubers in den Jahren um 1800. Schiller, Goethe, Kleist und Tieck gehören zu den bekanntesten Vertretern dieser Blütezeit deutscher Literatur. Einige ihrer Werke sollen Antworten auf zentrale Fragen geben: Inwieweit bestehen gemeinsame Aspekte in der Räuberdarstellung der Zeit, welche Eigenschaften werden dem Räuber zugeschrieben und wie ist das Verhältnis zwischen historischer Realität und literarischer Darstellung? Und: Innerhalb welcher Entwicklungen muss die literarische Manifestation des Räubers in diesem Zeitraum gesehen werden, welche zeitgenössischen Elemente fließen in die Darstellungen ein?