Dämonische Mächte
„Es frisst“ von Nicole Siemer, laut Cover ein Psycho-Horror-Roman – da hat es mich gereizt, mal etwas außerhalb meiner Komfortzone zu lesen, laut Klappentext wurde Grusel ohne viel Blutvergießen versprochen.
Worum geht es?
Um ein glückliches Ehepaar, Inka und Peter, und ihren
Sohn Elian. Aus heiterem Himmel begeht Peter Selbstmord. Ein Schock und unbegreiflich für seine…mehrDämonische Mächte
„Es frisst“ von Nicole Siemer, laut Cover ein Psycho-Horror-Roman – da hat es mich gereizt, mal etwas außerhalb meiner Komfortzone zu lesen, laut Klappentext wurde Grusel ohne viel Blutvergießen versprochen.
Worum geht es?
Um ein glückliches Ehepaar, Inka und Peter, und ihren Sohn Elian. Aus heiterem Himmel begeht Peter Selbstmord. Ein Schock und unbegreiflich für seine Familie. So nach und nach entdeckt Inka, dass Peter ihr so einiges verschwiegen hat. Als sie übernatürliche Erscheinungen hat, beginnt sie nachzuforschen, ob ihrem Mann Ähnliches widerfahren ist. Sie begibt sich auf eine auch für ihren Sohn gefährliche Recherche.
Der Schreibstil ist flüssig, anschaulich beschreibend. Das Buch gliedert sich in drei Teile – Die Frage nach dem Warum, Recherche und Kampf zweier Geister. Die Teile gliedern sich wiederum in mit Titeln versehene Kapitel. Die Handlung spielt in der nicht näher bestimmten Gegenwart in dem fiktiven Ort Grubingen.
Die Handlung bzw. der Spannungsbogen ist exzellent aufgebaut. Ich habe mit Inka nach Peters Tod mitgelitten und bei ihren Recherchen mitgefiebert, dass es ihr gelingen möge, alles zu einem guten Ende zu führen.
Im ersten Teil erlebt man die zunächst glückliche Familie, dann den Schock des Freitods des Ehemanns und die Trauer der Familie. Die Autorin schildert sehr einfühlsam und überzeugend die Emotionen, Ängste und die quälenden Fragen, die Inka und Elian bewegen. Die Charaktere sind lebendig gezeichnet, ihre Handlungen und Reaktionen sind nachvollziehbar. Das Übernatürliche schleicht sich erst langsam in den Text ein. Dieser Teil gefiel mir am besten. Da konnte ich mich mit Inka noch einigermaßen identifizieren.
Im zweiten Teil verdichtet sich der Gruseleffekt, das Irreale und Unheimliche greift um sich, um schließlich im dritten Teil in einem dramatischen Showdown zu eskalieren. Je weiter Inka sich in diese Dämonsuche verstieg, desto weniger konnte ich ihre Aktionen nachvollziehen, tendierte ich zu realistischeren Handlungen, wie Hilfe zu suchen bei Polizei oder Ärzten. Letztlich hatte ich auch das Ende nicht so erwartet, für mich blieb einiges ungeklärt.
Es war mein erstes Buch dieser Autorin. Einer meiner seltenen Ausflüge ins Horror-Genre. Offensichtlich bin ich für Gruseleffekte und Übersinnliches nicht wirklich empfänglich. Nichtsdestotrotz sei dieses Buch all jenen empfohlen, die solche Horrorszenarien lieben. Denn vom Schriftstellerischen her ist das Buch ausgezeichnet verfasst, sowohl sprachlich, als auch vom Aufbau der Geschichte her und es war spannend.