Es beginnt mit einem stillen Protest. Kathleen Beckett entscheidet sich, den ungewöhnlich warmen Novembersonntag anders zu verbringen - den Gottesdienst mit der Familie ausfallen zu lassen und in den Pool zu steigen. Im Wasser treibend, lässt Kathleen ihre verpassten Chancen und Träume an sich vorbeiziehen und rebelliert gegen die Person, die sie in den letzten Jahren war. Währenddessen ist ihr Mann Virgil gefangen zwischen Schuld und Verantwortung und versucht, das eigens gesponnene Netz aus Lügen aufrechtzuerhalten, um die Illusion ihrer Ehe nicht zu gefährden. Doch mit jedem Augenblick, den Kathleen länger im Pool bleibt, droht auch Virgils Fassade zu bröckeln.Mit psychologischem Feingefühl und literarischer Tiefe erzählt Jessica Anthony von Zuneigung und gleichzeitigem Überdruss und von der Zerbrechlichkeit, aber auch von der Stärke der stillen Auflehnung. Ein kraftvoller Roman über das, was passiert, wenn wir dem innersten Drang, wirklich zu leben, nachgeben.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Sylvia Staude scheint angetan von diesem kleinen, schwebenden Roman von Jessica Anthony. Die unaufgeregte Geschichte um ein Ehepaar, das sich schon längst nicht mehr treu ist, das aber auf einen Punkt der Entscheidung zusteuert, der im Roman allerdings nicht kommt, überzeugt Staude mit den wie "hingetupften" Alltagsbeschreibungen eines Ehelebens in den USA um 1957. Die Diskretion und zugleich die Makellosigkeit des Textes haben sie für den Roman eingenommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein unaufgeregter, diskreter, hingetupfter und doch makelloser Roman (...) Jessica Anthony gibt (am Ende) keine Antwort, setzt keinen Punkt, sodass ihr Roman weiterschwebt. Auch im Kopf der Leserin.« Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 14.03.2025 Frankfurter Rundschau 20250314